Erst gab es eine Beschwerde, dann rückten die Kontrolleure aus: Wie es in dem öffentlich einsehbaren Kontrollbericht der Behörde vom 20. März heißt, wurde in Hüfingen der H&I Lebensmittelmarkt in der Weitengasse aufgrund einer Verbraucherbeschwerde einer Überprüfung unterzogen. Den Prüfbericht stellt das Landratsamt auf seiner Internetseite zum Abruf bereit, der hier für alle einsehbar ist. Auch der Name des Marktes wird genannt, ebenso wie die Mängelliste.
Auf was die Kontrolleure gestoßen sind, fassen sie so zusammen: „In den Betriebsräumen wurden verschiedene Lebensmittel unter unakzeptablen hygienischen Bedingungen gelagert, sodass diese einer nachteiligen Beeinflussung ausgesetzt waren“, heißt es einleitend.
Würmer könnten natürliche Ursache haben
Im Detail wird dann aufgelistet, was genau beanstandet wurde. Demnach wurde frischer Fisch – es soll sich um Sprotten gehandelt haben – in einer trüben Flüssigkeit bei einer Temperatur von 4,8 Grad Celsius zum Verkauf angeboten. In und auf den Fischen waren laut den Kontrolleuren kleine lebende Würmer zu erkennen.
Der Betreiber beteuert dazu auf SÜDKURIER-Nachfrage, dass die Fische am Tag der Kontrolle frisch geliefert wurden. Ein solcher Befall sei bei diesen Fischen von Natur aus möglich, was er jetzt erst erfahren habe. Für ihn als Abnehmer sei das jedoch nur schwer erkennbar. Denn: Ein Kilogramm Sprotten entsprächen etwa 30 bis 40 kleinen Fischen. Sprotten werden gewöhnlich aufgrund ihrer kleinen Größe nicht ausgenommen verkauft. Damit ihm so etwas nicht mehr passieren kann, will er künftig in bestimmten Jahreszeiten auf dieses maritime Angebot verzichten.
Lebensmittel falsch gelagert
Außerdem fanden Kontrolleure laut Bericht falsch gelagerte Lebensmittel. Frische, verdorbene und abgelaufene Lebensmittel, die offenbar bereits zur Entsorgung vorgesehen waren, seien ohne Kenntlichmachung nebeneinander gelagert worden. „Im Fleischkühlhaus hingen neben dem verrosteten Kühlaggregat, einzelne offene verzehrfertige Würste. Im gleichen Umfeld lagerten offene Fleischabfälle, welche dort bis zu ihrer Entsorgung zwischengelagert wurden“, heißt es in dem Bericht. Abgenutzte Schneidebretter und Verschmutzungen an Messern, einem Fleischwolf sowie an einer Waage wurden ebenfalls beanstandet.
Auf Müllablagerungen seien Beamte im Außenbereich gestoßen. Hier waren laut Bericht einige Bereiche so mit Unrat zugestellt, dass ein Schädlingsvorkommen nicht ausgeschlossen werden konnte.
Hygienemängel beseitigt
Laut Kontrollbericht vom 20. März wurde die betroffenen Ware im Rahmen der Kontrollaktion vor einigen Wochen umgehend entsorgt. Weitere gesundheitliche Gefahren für Verbraucher konnten die Kontrolleure ausschließen.
Der Betreiber gab nun an, dass in der Folge alle Hygienemängel schnell beseitigt wurden, was bei einer ersten Nachkontrolle der Behörde am 9. März so auch bestätigt wurde.
Offen seien aber noch bauliche Maßnahmen am Gebäude, die in Absprache mit dem Inhaber der Immobilie aktuell umgesetzt oder in die Wege geleitet würden.
Hierbei geht es zum Beispiel um Kühlräume, wo laut Prüfbericht im Deckenbereich und an Fugen Schimmelsporen zu erkennen waren. Auch die sanierungsbedürftige Personaltoilette wurde beanstandet und werde nun renoviert.
Gesetzliche Verpflichtung
Die Landratsämter sind gesetzlich dazu verpflichtet, Verstöße gegen Hygienevorschriften mitzuteilen. Dazu gehört auch, dass die Lebensmittelüberwachung den Namen des Betriebes nennt. Immer wieder kommt es zu solchen Fällen. Zuletzt hatten Kontrolleure Hygienemängel in einem Asia-Restaurant in Villingen entdeckt. Gut für Verbraucher: Die Missstände werden meist schnell behoben, was am Ende mehr Sicherheit und Qualität bedeutet.