1962, 1968, 1978, 1989, 2001, 2009. Und 2019. Wenn eine Landjugendgruppe im Schwarzwald-Baar-Kreis Erfahrung darin hat, ein Kreiserntedankfest auszurichten, dann sind es die jungen Erwachsenen aus Mundelfingen. Von Mittwoch vergangener Woche bis zum gestrigen Montag stellten die knapp über 50 Mitglieder um die Doppelspitze Saskia Welte und Patrick Späth zusammen mit 450 Helfern aus den Reihen der Mundelfinger Vereine ein Programm auf die Beine, das durch seine ausgewogene Mischung aus Information und Aufklärung auf der einen, und Spaß und Unterhaltung auf der anderen Seite, bei den vielen Tausend Besuchern auf beste Resonanz stieß.

Wie viele Besucher dürften es genau gewesen sein? Welte und Späth schätzen, dass rund 17 000 Besucher an den fünf Festtagen den Weg nach Mundelfingen gefunden haben. Wahnsinn. Und das Beste dabei: Auch an den Abenden, als Stimmungsbands die Festzeltgäste binnen weniger Takte zum Mittanzen auf den Bänken brachten und das Bier in Strömen floss, blieb alles friedlich. Laut den beiden Vorsitzenden hatte das eigens angeheuerte Security-Unternehmen nur ganz vereinzelt Probleme mit betrunkenen und renitenten Besuchern, auch das Rote Kreuz habe nur kleinere Einsätze gemeldet.
Im April des vergangenen Jahres begannen die Vorbereitungen für eines der traditionsreichsten Feste in der Region. Los ging‘s mit einem Planungswochenende im Haus Franziskus im Achdorfer Tal. Schnell war klar, dass der 25 Mitglieder große Festausschuss nicht alles im Kollektiv besprechen kann. So wurden Unterausschüsse gebildet, von Technik übers Programm bis zu Finanzen und Sponsoring.
Im Festausschuss mit dabei auch ehemalige Landjugendmitglieder, die 2009 das Kreiserntedankfest in Mundelfingen ausgerichtet hatten und ihre wichtigen Erfahrungen in der Organisation eines solchen Großereignisses einbringen konnten. Auch vom letztjährigen Ausrichter des Kreiserntedankfestes, der Landjugend Weiler (Ortsteil von Königsfeld) gab‘s Tipps und Hinweise. Vor allem, was die Essens- und Getränkemengen anbelangt oder wie Fritteusen und Bräter in einem Festzelt am Besten platziert werden und wie viele man davon überhaupt braucht.
An was nicht alles gedacht gehört: So schreiben die Auflagen vor, dass von allen Kuchen die jeweiligen Inhaltsstoffe genannt werden müssen. Und so füllte jeder Kuchenbäcker und jede Kuchenbäckerin ein Formular aus. Das heftete die Landjugend in einem großen Ordner ab. Die Kuchen selbst wurden dann mit einer Nummer versehen, auf dass jeder Besucher nachschlagen konnte, ob bei der von ihm ausgewählten Torte Sahnesteif zum Einsatz gekommen war, oder nicht.
Wenn Saskia Welte die vergangenen Tage Revue passieren lässt, dann denkt sie dabei vor allem an den Fassanstich am Mittwochabend – weil es dann nach vielen Monaten des Planens und Beratens endlich losging. Die Nervosität war plötzlich weg, weil für nachdenkliche Gedanken angesichts eines rappelvollen Festzeltes überhaupt gar keine Zeit mehr war. Für Patrick Späth war der Umzug mit 34 Gruppen am Sonntagnachmittag der Höhepunkt. Die Menschen standen dicht gedrängt entlang der Umzugsstrecke und der Regen hatte sogar eine Pause eingelegt. Was für ein Glück. Und dann steht der Umzug mit seinen Motivwagen für den Kern des Erntedankfestes, der bei aller Party-Bespaßung abends im Festzelt für Späth nicht zu kurz kommen darf.

Eines ist nach dem fünftägigen Großevent sicher: Wenn die nächste Generation der Landjugend Mundelfingen in einigem Jahren erneut ein Kreiserntedankfest ausrichten will, dann können sie auf die Unterstützung von Saskia Welte und Patrick Späth setzen. Und mit Sicherheit auch auf die von 450 weiteren Mundelfingern.














Dickes Lob von Jerg
Das sagt Mundelfingens Ortsvorsteher Michael Jerg zum Kreisernedankfest: „Mein größtes Kompliment und alle Hochachtung an unsere Landjugend und insbesondere an das Vorstandsteam, an der Spitze mit Saskia Welte und Patrick Späth. Dieses 58. Kreiserntedankfest war einfach perfekt. Professionell war alles organisiert, vorbereitet und in der Durchführung makellos. Es war durchweg ein Fest der Freude und des friedlichen Miteinander und dies ohne irgendwelche unangenehmen Zwischenfälle. Mein großer Dank gilt dabei auch unserer mehr als intakten Vereins- und Dorfgemeinschaft für deren grandiose Unterstützung.“
Das sehen Sie zusätzlich online
Weitere Bilder und Videos vom Kreiserntedankfest finden Sie hier: