Die Digitalisierung bricht sich jetzt auch in den sieben Kindergärten in der Region Geisingen Bahn. Der Gemeinderat befürwortete bei seiner jüngsten Sitzung die Einführung einer Software zur zentralen Vormerkung für Kindergartenplätze.
Die Platzvergabe erfolgt nach einem individuell durch die Stadt eingerichteten Punktesystem, das der Gemeinderat bereits im Oktober vergangenen Jahres abgesegnet hatte und dessen Inhalte in ein so genanntes Ranking-Modul eingespeist werden.
Von der EDV-gestützten, zentralen Vormerkung für Kindergartenplätze versprechen sich Stadtverwaltung und das Kita-Personal optimierte, zeit- und kapazitätssparende Abläufe. Es wird künftig nicht mehr möglich sein, ein Kind „auf Verdacht“ bei mehreren Kitas vormerken zu lassen.
Laut Bürgermeister Martin Numberger soll das Softwareprogramm nach Möglichkeit bereits mit Blick auf die Platzvergabe für das kommende Kindergartenjahr zum Einsatz kommen, spätestens jedoch zum Jahresende. Die Kosten belaufen sich auf jährlich rund 5 300 Euro.
Vergabeprozess wird automatisiert
Wie die stellvertretende Hauptamtsleiterin Larissa Kellenberger und IT-Systembetreuer Sebastian Hägele auf Nachfragen aus dem Gemeinderat bestätigten, gewährleistet das EDV-Programm einen rechtssicheren und automatisierten Vergabeprozess, „von der elterlichen Platzanfrage bis zum Vertragsschluss“. Außerdem sei die Software konform mit der Datenschutzgrundverordnung und dem Onlinezugangsgesetz.
„Vormerken lassen können Eltern ihre Kinder jederzeit. Die Platzvergabe anhand des Punktesystems erfolgt aber zu einem bestimmten Stichtag. Das ‚Windhund-Prinzip‘ – sprich: je früher die Vormerkung erfolgt, desto sicherer ist der Kita-Platz – greift also nicht mehr. Und Mehrfachreservierungen werden künftig vermeiden“, ging Bürgermeister Numberger auf eine Frage von CDU-Stadtrat Henrik Ball ein.
Stadtverwaltung und Kita-Personal hätten sich mittels eines Testzugangs von der Funktionalität des Programms namens „Little Bird“ überzeugen können, erklärte der Bürgermeister. Außerdem sei das Programm bei einer ganzen Reihe von Städten und Kommunen bereits im Einsatz.
„Wir konnten uns in Hilzingen vor Ort einen praktischen Eindruck von der Leistungsfähigkeit des Programms verschaffen. Die Erfahrungswerte, die uns aus Hilzingen und anderen Kommunen geschildert wurden, waren durchweg positiv“, betonte Larissa Kellenberger.
Punktesystem für Platzvergabe schon eingeführt
Auf das Punktesystem für die Platzvergabe, das insbesondere dann greift, wenn für einen Kindergarten oder eine Betreuungsform mehr Anmeldungen vorliegen als Plätze vorhanden sind, hatte sich der Gemeinderat bereits im Oktober letzten Jahres verständigt.
Demnach werden bei der Anmeldung bestimmte Kriterien abgefragt, darunter Aspekte wie der Wohnsitz des jeweiligen Kindes, Geschwisterkinder, die bereits den gewünschten Kindergarten besuchen, sowie die Familiensituation. Ebenfalls berücksichtigt werden Punkte wie der Status „alleinerziehend“ und die Berufstätigkeit und deren Umfang eines oder beider Elternteile.