Fast ein Vierteljahrhundert ist es her, seit das Hochwasser im Februar 1990 in Geisingen die alte Wegeverbindung zwischen der Großen Breite und dem Espen unter der Eisenbahnbrücke hindurch weggerissen hat. Nun soll diese Wegeverbindung zwischen dem Espen – inzwischen Freizeitgebiet Dannuterra genannt – und dem Neubaugebiet Große Breite wieder hergestellt werden. Kinder und Fußgänger haben die Verbindung immer wieder genutzt, aber oft auch auf dem illegalen und sehr gefährlichen Weg über den Bahndamm und die Schienen.

Lange hat sich nichts getan. Vor sieben Jahren wurde schließlich die Idee aufgenommen, im Zuge der Planungen, die Donau erlebbar zu machen, auch die Wegeverbindung wieder herzustellen. Ganz so einfach ist das jedoch nicht, denn bei solch einem Vorhaben müssen zahlreiche Behörden und Institutionen (Bundesbahn, Wasserwirtschafts- und Umweltamt, Fischereibehörde) einbezogen werden. Die Donau ist ein Gewässer erster Ordnung. 2017 wurden dann die ersten Planungen durch das Büro Planstatt Senner aus Überlingen erstellt.

Die erste Kostenschätzung damals lag in einer Größenordnung zwischen 60.000 und 75.000 Euro. Dann herrschte wieder einige Jahre Funkstille. 2022 wurde das Thema dann wieder beraten und die Wegeverbindung als ein vorrangiges Ziel genannt. Außerdem ergab sich die Möglichkeit, für die Maßnahme sogar Zuschüsse beantragen zu können. Die neuerliche Kostenschätzung ergab dann eine Summe von rund 144.000 Euro.

Nachdem dann alle Behörden der Wiederherstellung zugestimmt hatten, konnte die Maßnahme ausgeschrieben werden. Im März dieses Jahres wurden die Arbeiten an die Firma Fischer aus Bonndorf vergeben, die Kosten der Vergabe belaufen sich aber auf rund 187.000 Euro. Die Verbindung erfolgt aufgrund der Topografie nicht barrierefrei, sondern nur barrierearm, mit einer Rampe und einer Treppe. Eigentlich sollte im April bereits mit den Arbeiten begonnen werden, doch die Regenfälle und der Wasserstand der Donau ließen dies nicht zu.

300 Fische gefangen und umgesetzt

Außerdem musste zuerst eine Bestandsbergung der Fische erfolgen, die wegen der Wasserstände ebenfalls nicht starten konnte. Das konnte erst diese Woche stattfinden. Die Baufirma hat bereits die Rohplanie der Wegeverbindung im Bereich der Großen Breite angelegt. Mitglieder der Angler aus Donaueschingen-Pfohren, die über ein entsprechendes Gerät und Bedienungspersonal verfügen, haben zusammen mit Mitgliedern der Anglervereinigung Geisingen die Fische mittels Strom betäubt, gezählt, bestimmt und von der Baustelle weg wieder eingesetzt. Es handelt sich hier um sehr viele sogenannte Kleinfische, die ganzährig geschützt sind. Insgesamt wurden über 300 Fische umgesetzt. Die Arten waren Barben, Rotaugen, Döbel, Elritzen, Stichlinge, Schmerlen, Blaubandbärblinge, Bitterlinge, Lauben und Hasel. Sofort nach Beendigung der Fischaktion wurde der Arbeitsraum mit sogenannten Bigbags abgesichert, damit keine neuen Fische mehr zuwandern können.

Die Baustelle ist sehr aufwendig und für die Arbeiter recht schwierig. Zum Einsatz kommt hier ein sogenannter Schreitbagger, dessen Räder bis zu 2,5 Metern Höhe verändert werden können. Der Weg soll in zwei Wochen fertig sein, dann folgen die weiteren Bauarbeiten außerhalb des Wassers und auch die Bigbags werden wieder entfernt.

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