Der Gemeinderat hat die Schweizer Rapp AG, die in Freiburg eine Niederlassung hat, mit der Planung eines Verkehrskonzepts für die Innenstadt von Furtwangen beauftragt. Voraussetzung ist, dass der Förderantrag für 50 Prozent der Auftragssumme von 79.500 Euro genehmigt wird. Zuvor hatte Wolfgang Wahl von der Firma Rapp dem Rat erklärt, wie eine Verkehrskonzeption entwickelt wird und was dabei berücksichtigt werden muss.
Das Unternehmen Rapp mit vier Standorten in Deutschland hat schon viele entsprechende Vorhaben durchgeführt, beispielsweise in Titisee-Neustadt, Freudenstadt oder Waldkirch. In Furtwangen, so Wolfgang Wahl, habe man die Problematik erkannt: Ziel eines gesamtheitlichen Mobilitätskonzepts für die Innenstadt sei die Aufwertung des öffentlichen Raums und die Verbesserung der Mobilität für Fußgänger und Radfahrer. Eine modifizierte Verkehrsführung sei Teil dieses Gesamtkonzeptes und die Voraussetzung für eine städtebauliche Aufwertung.
Widersprüchliche Wünsche
Gleich zu Beginn werde deutlich, dass es viele, manchmal auch widersprüchliche Wünsche für die Entwicklung der Innenstadt gibt. Kinder wollen beispielsweise spielen, Autofahrer möglichst schnell an ihr Ziel kommen und Anwohner ihre Ruhe haben. Es gebe dafür fünf Handlungsfelder: Fußverkehr, Radverkehr, Öffentlicher Nahverkehr, motorisierter Verkehr und ruhender Verkehr. Hier soll die Planung der Verkehrsentwicklung den Rahmen für die Weiterentwicklung in den nächsten zehn Jahren ergeben.
Dabei gibt es verschiedene Ziele: Verkehrssicherheit und Barrierefreiheit, Entlastung der Wohnviertel vom Verkehr, Verringerung der Umweltbelastung, die Verbesserung der Verkehrsqualität und nicht zuletzt eine Verringerung der finanziellen Belastung für die Kommune. Schon frühzeitig sollen auch die Bürger an der Planung beteiligt werden – beispielsweise durch Bürgerinformationen zu den Analysen oder Workshops. Im ersten Abschnitt wird die Situation analysiert, sowohl im Bereich des ruhenden Verkehrs als auch – mithilfe modernster Technik – der Verkehrsströme.
Dabei wird unter anderem ermittelt, ob die Verkehrslenkung beim Schwerverkehr effektiv ist. In der Folge sollen dann die Planungsziele ermittelt werden. Die bereits bekannten Ziele werden dabei ebenso einbezogen wie die Ergebnisse der Analysen und der Bürgerbeteiligung.
Daraus soll dann ein Zielkatalog dazu, wie in den nächsten Jahren vorgegangen werden könnte, entwickelt werden. Und schließlich werden die notwendigen Maßnahmen nach Priorität geordnet und die verschiedenen Schritte festgelegt. Nach einem positiven Zuschussbescheid wird das Büro sofort die Arbeit aufnehmen, die ganze Entwicklung der Planung wird etwa ein Jahr dauern. Im Frühjahr 2024 soll der Gemeinderat dann das Mobilitätskonzept beschließen.