(sb/pm)

Das Skiinternat blickt auf eine gelungene Saison – und das, obwohl die jungen Sportler dem Schnee oft hinterherfahren mussten. Internatsleiter Niclas Kullmann hält große Stücke auf seine Schüler. Über Meistertitel, Medaillen und ein Leben aus dem Koffer.

„Wir mussten in der vergangenen Saison dem Schnee hinterherfahren. Wir waren oft in Planica oder Seefeld; alles in allem kommen da gut und gern 300 Fahrtstunden zusammen“, schilderte Internatsleiter Niclas Kullmann laut einer Pressemitteilung der Stadt. Dies war sowohl für die Jugendlichen als auch für das Trainerteam ein deutlicher Nebenaufwand. „Viele unserer Schüler leben in den Wintermonaten aus dem Koffer“, erklärte der Internatsleiter. Bis Ende Juli wird nun versucht, die Reisetätigkeiten ein wenig einzuschränken.

Momentan sind 28 Sportler im SKIF, wobei gerade die Bereiche Skisprung und Biathlon stark vertreten sind. Die größte Herausforderung für die Jugendlichen ist dabei, neben der starken Reisetätigkeit die Fehlzeiten in der Schule zu kompensieren. Unterrichtsstoff muss nachgeholt, Arbeiten müssen nachgeschrieben werden. Wie Niclas Kullmann betont, „ist es manchmal schwierig, alles unter einen Hut zu bekommen. Aber die Digitalisierung erleichtert die Situation sehr“.

Seine Erfahrung in den vergangenen zwölf Jahren seiner Tätigkeit als Internatsleiter sei dabei allerdings positiv. Die Noten der Schüler leiden Kullmann zufolge nicht unter der enormen Belastung durch den Sport und die Trainingszeiten. Ganz im Gegenteil: „Die jungen Sportler sind sehr ehrgeizig, mega diszipliniert, strukturiert und organisiert“, erklärt Kullmann. Überhaupt sieht der Internatsleiter den Sport als wichtiges Potenzial für die Heranwachsenden: „Sport generell hat in der letzten Zeit einen viel größeren Einfluss, was die Entwicklung von jungen Menschen angeht, als noch früher“, sagt er.

Gewinnen und verlieren sowie Frustration und Erfolg stehen beim Sport auf der Tagesordnung und prägen die Schüler. „Der Prozess dabei ist das eigentlich Wichtige, sich auszuprobieren und die Grenzen kennenzulernen durch das eigene Handeln. So entwickeln sich unsere Schüler zu rundum wertvollen Menschen“, fasst Kullmann zusammen.

Die Schüler im SKIF sind zwischen 15 und 19 Jahren alt. Einige von ihnen kommen nach dem Abschluss wieder zurück und bringen sich etwa als Trainer für das Skiinternat ein. Der Großteil der Schüler kommt aus Baden-Württemberg.

Die Erfolge der vergangenen Saison können sich sehen lassen. Besonders hebt das Internat die Leistungen von Julia Tannheimer beim European Youth Olympic Festival und bei der Jugend-WM hervor. Beachtlich sei zudem, dass im Skispringen in der Altersklasse U15 mit Yann Kullmann, J16 mit Janne Holz und J17 mit Otto Maus jeweils ein Deutscher Meister aus Furtwangen gestellt werden konnte.