Fünf Jahre ist es her, dass bei Bürgermeister Josef Herdner angefragt wurde, ob er die Oekogeno aus Freiburg kenne. Vor einem Dreivierteljahr wurde der erste Spatenstich für das integrative Wohnprojekt an der Baumannstraße gesetzt, am Freitag nun das Richtfest gefeiert.
Zu dieser Feier war eine große Interessentenschar erschienen, die Handwerker natürlich, aber auch zahlreiche Nachbarn und Wohnungsinteressenten. Die Furtwanger hätten dem Genossenschaftsprojekt offen gegenüber gestanden, nach einer Phase der „vorsichtigen Prüfung“ erinnerte Bürgermeister Josef Herdner an den Beginn der Zusammenarbeit. Im Jahr 2015 beschloss der Gemeinderat, der Firma Oekogeno das Grundstück der ehemaligen Schule zur Verfügung zu stellen.
Belebung für das Quartier
Das Richtfest nannte er „einen Meilenstein“, denn die Wohnanlage, in die auch die Sozialstation integriert wird, werde dieses Quartier der Stadt Furtwangen neu beleben. Im Namen des Bauträgers lobten Joachim Bettinger und Reiner Schüle die Zusammenarbeit mit der Kommune und berichteten, dass ein beträchtlicher Teil der Wohnungen bereits belegt ist.
Die Bauleitung hat Philipp Weber inne. Auch er lobte die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten. Man habe Wert auf ein „qualitativ hochwertiges Raumangebot“ gelegt, betonte er. Energieeffizienz sowie die Verwendung von viel Holz nannte er als wichtige Eckpunkte.
Das Bauen mit Holz als „ökologischen Baustoff der Region“ erläuterte Architekt Gregor Kuner im Detail. Die tragenden Teile der Wohnanlage bestehen allerdings aus Beton. Für die Holzkonstruktion waren zahlreiche Brandschutz-Auflagen zu beachten, die einiges Kopfzerbrechen bereiteten. Bis zum Jahresende sollen die Gebäude bezugsfertig sein, umriss Gregor Kuner das ehrgeizige Ziel.

Ausreichend Platz für Sozialstation
Die Sozialstation wird in die Baumannstraße umziehen. Der Vorsitzende Lothar Dilger betonte, in den Räumen der Lindenstraße, wo die Sozialstation seit ihrer Gründung 1979 beheimatet ist, sei es eng geworden. Die neuen Räume bieten künftig ausreichend Platz für die Geschäftsräume, des Weiteren auch für das „Bregtalstüble“, die Tagespflege. Dieses Angebot wird erweitert, denn die Nachfrage ist nach Aussage von Lothar Dilger groß.
Zeit für Besichtigungen
Inzwischen waren Zimmerleute aufs Dach des neuen Gebäudes gestiegen, und Celine Ruf sprach von dort oben den Richtspruch. Anschließend luden die Bauherren zum Imbiss ein und gaben außerdem Gelegenheit, einige Wohnungen und die große Dachterrasse unter kundiger Führung zu besichtigen.
Die Wohnanlage
In der neuen Anlage entstehen 29 Wohnungen, die zwischen 30 und 115 Quadratmeter groß sind, zudem eine Fünf-Zimmer-Handicap-Wohngemeinschaft. Die Mietpreise liegen zwischen 8,90 und zehn Euro. Zu jeder Wohnung gehört ein Autoabstellplatz. Auch Flächen für Fahrräder sind eingeplant. Die Sozialstation richtet im Erdgeschoss die Tagespflege ein, im ersten Obergeschoss die Geschäftsstelle. Ein Café sowie die Dachterrasse und weitere Begegnungsplätze bieten Treffpunkte für Bewohner und Gäste. (cha)