Wer mit dem Rad unterwegs ist oder mit dem Auto, der kommt dieser Tage beim Blick auf die Landschaft regelrecht ins Schwärmen. Denn gegenwärtig blüht der Raps auf breiter Front. Je nach Blickfeld erstrecken sich die gelben Blütenteppiche bis zum Horizont.

Dabei ist der Raps als Ölfrucht auch wirtschaftlich bedeutsam für die Landwirte auf der Baar: insbesondere für Betriebe, die viel Getreide anbauen, wie Manuel Krawutschke erklärt.
Der Sachgebietsleiter Pflanzenbau am Landwirtschaftsamt Donaueschingen sieht den Raps als Tiefwurzler als bedeutsamer Faktor beim Humusaufbau. Weil bei der Ernte nur die Samen abgenommen werden, verbleibt viel Biomasse auf dem Feld, die dem Boden zugeführt wird.

Angesichts von Pflanzenöl-Engpässen in der Vergangenheit und gestiegener Preise ist auch das Ernteprodukt attraktiv. Anders als der Mais hat der Raps keinen erhöhten Wasserbedarf, was beim Mais in Trockenperioden zum Problem werden kann. Nicht zu vergessen seien die Rapsfelder als Nahrungsgrundlage für viele Insekten, insbesondere Bienen.

Die Nachteile beim Raps lägen eher bei der hohen Anfälligkeit durch Schädlingsbefall. „Der Raps ist keine einfache Kultur“, weist Krawutschke hin. Der hohe Einsatz von Pflanzenschutzmitteln brachte den Raps vor Jahren ins Gerede und zog Einbrüche bei Anbau und Ertrag nach sich.

Das habe sich offenbar, auch ohne die aktuelle Zahlen zu kennen, wieder reduziert. Die Raps-Anbauflächen seien, so die Einschätzung des Pflanzenbau-Experten, zuletzt stabil geblieben.
