Eine letzte Ruhestätte im Wald, mitten in der Natur unter einem Baum, der wächst und gedeiht. Für viele eine schöne Vorstellung. Menschen aus Donaueschingen und Umgebung mussten für solche Bestattungen bislang aber einen weiten Weg in Kauf nehmen. Friedwald-Standorte gab es in 30 bis 50 Kilometer Entfernung, wie etwa in Friedenweiler, Lenzkirch-Grünwald oder Emmingen-Liptingen.
„Diese Lücke schließt sich nun“, freut sich Jens Borchers, Betriebsleiter von Fürstenberg Forst. Der Forstbetrieb ist Eigentümer der Waldfläche. Zusammen mit der Friedwald GmbH sowie mit Unterstützung der Stadtverwaltung wurde jetzt auch hier solch ein Angebot geschaffen.
Geistliche weihen Ruhestätte ein
Zum Auftakt am 6. Oktober findet eine Eröffnungsfeier für geladene Gäste statt. „Geistliche der großen Kirchengemeinden werden den Ort einweihen“, erzählt Jens Borchers.

Nach dem offiziellen Akt sind Bürger eingeladen, sich über das neue Angebot zu informieren. „Es wird Waldführungen geben.“ Eine kostenlose Anmeldung ist über die Internetseite www.friedwald.de/donaueschingen möglich.
Standort und Regeln
Die Fläche umfasst 90 Hektar Wald, aufgeteilt in 15 Blöcke. „Wir werden mit drei Blöcken starten“, so Jens Borchers. Der Parkplatz befindet sich zwei Kilometer stadtauswärts links an der Neuen Wolterdinger Straße.

Noch nicht alles fertig
„Das Gebiet wurde von uns noch einmal durchforstet und einige attraktive Baumarten wurden gepflanzt. Linden, Eichen, Kastanien und Bergahorn“, erzählt er.
Bis zum Start stehen noch Restarbeiten an. Tafeln mit der Friedhofssatzung an allen Zugangswegen fehlen noch, wie auch eine Toilettenanlage oder Sitzgelegenheiten beim Andachtsplatz. Dieser ist vom Parkplatz aus 400 Meter waldeinwärts zu finden.

So funktionieren Wald-Bestattungen
Es sind nur Urnenbestattungen möglich. Wer sich für einen eigenen Baum entscheidet, kann diesen Platz für zwei bis 20 Person reservieren, was rund 3000 bis 7500 Euro kostet, zuzüglich Bestattungskosten. „Je nach Baum und Standort“, erklärt Jens Borchers.
Bei Standardplätzen werden für 900 bis 1400 Euro einzelne oder mehrere Ruhestätten an einem gemeinschaftlich genutzten Baum gebucht. Platzwahl und benachbarte Gräber sind möglich, anders als bei Basisplätzen, die für knapp 600 Euro zu haben sind. Liegezeiten betragen zwischen 15 und 99 Jahre.

Großes Interesse
Das Interesse sei bereits enorm. Einen Grund dafür sieht er darin, dass ein Friedwald mit seiner schönen, ruhigen Stimmung dabei helfen könne, dem Tod etwas von seinem beängstigenden Charakter zu nehmen.
Und gelten jetzt für Spaziergänger neue Regeln? „Nein“, sagt Borchers. Alle Wege seien weiterhin begehbar.