Lisa Jäggle

Viele kennen den Film „Nachts im Museum“ von Shawn Levy aus dem Jahr 2006 mit Ben Stiller in der Hauptrolle: Im Museum ausgestellte Exponate erwachen nachts zum Leben, verlassen ihren Standort, beginnen im Museum herumzuwandern und machen dem Nachtwächter Larry Daley das Leben schwer.

Das Exponat Solipsis VI zeigt durch die Beleuchtung faszinierende und neue Facetten.
Das Exponat Solipsis VI zeigt durch die Beleuchtung faszinierende und neue Facetten. | Bild: Lisa Jäggle

Zum Leben erweckt wurde auch das Museum Art.Plus in Donaueschingen und konnte von den Besuchern in den Abendstunden besucht werden. Trotz Kälte, Dunkelheit und Schnee machten sich viele Menschen am Wochenende auf den Weg, um einen aufregenden Abend zu erleben.

Der Künstler Mateusz Budasz freut sich über das zahlreiche Erscheinen der Besucher.
Der Künstler Mateusz Budasz freut sich über das zahlreiche Erscheinen der Besucher. | Bild: Lisa Jäggle

Die Ausstellung „Tierisch gut – Paradise reloaded“ konnte bei einer Abendführung in Dunkelheit nur mit Taschenlampenlicht besucht werden. Der Bildende Künstler Mateusz Budasz zeigte den Besuchern, „welche Kunstwerke sich bei ungewohnter Bestrahlung interessant und ungewohnt entfalten“.

Auch wenn die Dunkelheit oft etwas Beängstigendes ist, bietet die Ausstellung durch sie faszinierend neue Facetten. „Es wird ein ungewohnter Fokus gesetzt und es lassen sich Dinge entdecken, die einem bei normaler Belichtung entgehen würden“, so Budasz.

Nachts im Museum Video: Lisa Jäggle

Hierbei steht vor allem der visuelle Zugang im Vordergrund. Die Schattenspiele der Exponate und das genaue Betrachten der Skulpturen werden mit der Kunstgeschichte in Verbindung gebracht.

Hierbei genießen auch die jungen Besucher den spannenden, neuen und ungewohnten Blickwinkel, betrachten die Exponate mit ihrer Taschenlampe und stellen viele Fragen. Zudem bindet sie Mateusz Budasz in die Führung mit ein und sie lauschen ihm gespannt.

Neuer Blickwinkel auf Kunstwerke

Es geht um die Intention des Künstlers, die Erschaffung des Kunstwerks und das Material. Egal, ob Bronze, Aluminium, Styropor, Holz, Edelstahl, Fiberglas oder Öl auf Leinwand, im Licht der Taschenlampen werden die Sinne geschärft und der Malweise ein neuer Blickwinkel geschenkt. Hierbei werden verschiedene Lichter verwendet, um Animationen zu schaffen und Details hervorzuheben.

Auch das Material der Arbeiten von Jörg Bach wurde im Dunkeln genau untersucht.
Auch das Material der Arbeiten von Jörg Bach wurde im Dunkeln genau untersucht. | Bild: Lisa Jäggle

Bei den Exponaten von Luigi Mainolfi und Davide Rivalta geht es um die Freiheit, das Eigenleben, Tiere in Gefangenschaft und die Verbindung des Menschen zu den Tieren. Wim Botha erweitert mit seinem Kunstwerk Solipsis VI den ersten berühmten Grundsatz des Philosophen René Descartes: „Ich denke, also bin ich“ und schafft Formen, ohne zu wissen, was sie sind. Zudem beschäftigt sich Jinmo Kang mit der Frage, wie alles angefangen hat.

Nachts im Museum Video: Lisa Jäggle

Doch der Künstler Mateusz Budasz ließ nicht nur die Ausstellung „Tierisch gut – Paradise reloaded“, die noch bis zum 12. November zu besichtigen ist, bei Dunkelheit in einem ganz anderen Licht erstrahlen. Sondern führte die aus etwa zwanzig Leuten bestehende Besuchergruppe auch noch in die Ausstellung von Jörg Bach, dessen Kunstwerke Räumlichkeit, Durch- und Ausblicke erschaffen.

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„Der Andrang ist groß gewesen, wir hätten vier Führungen machen können“, berichtet Budasz. Doch die Führungen sollten intensiv bleiben. Und so konnten am Samstagabend zwei Besuchergruppen die neue Form der Museumsführung genießen und sich visuell inspirieren lassen.