Der steigende Bedarf an Betreuungs-Plätzen, insbesondere für Kinder unter drei Jahren, führt auch in Pfohren dazu, dass der Kindergarten mittlerweile aus allen Nähten platzt. Rasch musste eine Lösung her, welche der städtische Leiter des Hochbauamts Christian Unkel und Sandra Reich, Amtsleiterin Bildung und Soziales, dem Ortschaftsrat nun präsentierten.

Eine Lösung im bestehenden Gebäude zu realisieren, war nicht möglich, weshalb die beiden Amtsleiter als Mittel der Wahl einen Anbau in Modulbauweise präsentierten. Dieser bewährte sich beispielsweise bereits bei der Erich-Kästner-Schule und soll im Endausbau alle räumlichen Voraussetzungen zur Aufnahme von zwei Krippengruppen mit 20 Kindern bieten. Sandra Reich informierte darüber, dass die Planung der Kleinkindbetreuung unter Einbezug der Entwicklung in Neudingen erfolgte. Im dortigen Kindergarten in der alten Schule lassen die räumlichen Voraussetzungen keine Erweiterung zu.

Der Anbau in Pfohren beinhaltet laut den aktuellen Planungen unter anderem ausreichend Schlaf- und Ruheräume, einen separaten Eingangsweg, der sich auch für Eltern mit Kinderwagen eignet, und einen Besprechungsraum. Im Vergleich zu den ersten Überlegungen ist der Anbau deutlich größer geworden als gedacht. „Die Modulbauweise ist gleichwertig zu jener eines Holzbaus und aus Kostensicht vergleichbar“, so Unkel. Er erläuterte, dass es sich dabei um eine Leichtbauweise handelt und der Neubau bei laufendem Kindergartenbetrieb an den Altbau angeschlossen werden kann. Bei der vorgestellten Planung handelte es sich um ein Grobkonzept, das in den nächsten Wochen noch verfeinert werden soll.

Einige Fragen gibt es noch zu klären. Beispielsweise, wie der Anbau an den bestehenden Kindergarten angeschlossen wird oder ob die Leistungsfähigkeit der bestehenden Heizung für den Anbau ausreicht. Weitere Fragen: Welche Leistung bringt die wohl vom Gesetzgeber geforderte Photovoltaik-Anlage und wie hat die Möblierung auszusehen? Alle Räume erhalten, wo notwendig, eine abgehängte Akustikdecke und es ist laut Planung ausreichend Platz für Garderoben oder sanitäre Anlagen vorhanden. Es ist geplant, das Baugesuch im Juni einzureichen und die Bewilligung bis im September zu erhalten. In der Zwischenzeit sollen alle Ausschreibungen schon soweit vorbereitet sein, dass es möglich ist, die Container-Module ab dem Frühjahr zu errichten.

Vor der Inbetriebnahme sind im Neubau zudem noch Schadstoffmessungen erforderlich. Der Neubau hat eine Grundfläche von 254 Quadratmetern, die zulasten des Außenbereichs gehen. „Falls der Zustand des Altbaus eine Sanierung erfordert, ist es von Vorteil, für die Zeit der Modernisierung eine temporäre Ausweichmöglichkeit im Neubau zu haben“, bemerkte Sandra Reich. Sie fügte hinzu, dass der Platzbedarf für Kinder unter drei Jahren momentan omnipräsent ist und bezeichnete die in Pfohren präsentierte Neubauphase als eine Ausnahme. „Normalerweise dauert es wesentlich länger“, meinte sie in Bezug auf die für das Kindergartenjahr 2024/2025 geplante Eröffnung. Christian Unkel unterstrich, dass es sich bei der präsentierten Variante um kein Provisorium handelt und die Lebensdauer eines Baus in Modulbauweise jener eines Holzbaus entspreche. Die Kostenberechnung für den Anbau ist noch ausstehend. Aktuell ist es kein Fördermittelprogramm offen, das in Bezug auf den Anbau in Anspruch genommen werden könnte.