Es ist ein schöner Platz, den die Adventgemeinde Donaueschingen in der Talstraße besitzt. Der Weg zum Eingang des Gebäudes ist gesäumt von Zitronen-Thymian. Das Gebäude mit seiner Spitze gen Himmel ist markant. Eine große Wiese auf dem Grundstück ist voller Löwenzahn.

„Einmal in der Woche findet hier der Gottesdienst statt“, sagt Karin Hogg von der Adventgemeinde. Daraus ließe sich doch eigentlich mehr machen, dachten sich die Mitglieder der Gemeinde. Und immerhin: ursprünglich sei auf dem Gelände vor Jahrzehnten auch ein Kindergarten geplant gewesen. Warum der nie gebaut wurde, das weiß heute niemand mehr.

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Was damals nicht umgesetzt wurde, das könnte jedoch jetzt entstehen: „Wir dachten uns, dass hier mehr Leben stattfinden könnte“, sagt Hogg. Mehr Leben in Form eines Begegnungszentrums mit Kindertagesstätte. „Das wäre eine schöne Sache.“

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„Positiver Beitrag für Donaueschingen“

Die Adventgemeinde orientiere sich an den biblischen Prinzipien, für die Gemeinschaft etwas zu tun, erklärt Pastor Eugen Wollert: „Suchet der Stadt Bestes – dieser Gedanke aus der Bibel ist uns als Initiativkreis des Vorhabens wichtig. Wir wollen einen positiven Beitrag zum Miteinander in der Stadt Donaueschingen leisten.“

Vor dem Gebäude der Adventgemeinde ist sehr viel Platz – der ausgenutzt werden könnte. Ideen dafür gibt es bereits einige.
Vor dem Gebäude der Adventgemeinde ist sehr viel Platz – der ausgenutzt werden könnte. Ideen dafür gibt es bereits einige. | Bild: Simon, Guy

Und was soll in dem Begegnungszentrum alles stattfinden? „Wir dachten an ein Café oder Bistro, einen Second-Hand-Laden für Kinderkleidung, Veranstaltungsräume und Co-Working-Space“, erklärt Hogg. Berufstätige könnten ihre Kinder dann in die Kita bringen – und sich quasi direkt daneben ins Homeoffice begeben.

„Im bayrischen Wasserburg entsteht ein ähnliches Projekt“, erklärt Wollert. Platz sei auf dem Gelände in der Talstraße genügen vorhanden. „Wir haben eine super Lage. Mittendrin“, sagt Heike Schmid von der Gemeinde.

Wolkenflitzer soll Träger werden

Ein Träger für eine neue Kindertagesstätte ist auch bereits gefunden, die Wolkenflitzer gGmbH. „Christliche Werte sind uns wichtig, es handelt sich dabei um eine überkonfessionelle Kita“, sagt Pastor Wollert. Laut eigener Beschreibung vereine Wolkenflitzer in ihren Einrichtungen „moderne mit christlichen Werten und vermitteln diese im kindlichen Alltag“.

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Das Ganze soll in den nächsten Monaten auch im Donaueschinger Gemeinderat vorgestellt werden, mit der Stadt sei man bereits in Kontakt. Rund ein Jahr werde schon an der Idee gearbeitet. Im Rat werde es dann um die Kita gehen, „der Rest ist dann noch das i-Tüpfelchen“, so Wollert.

Wie groß wird die Kita?

In der Kita soll es zwei Gruppen für Null- bis Dreijährige geben und eine für Drei- bis Sechsjährige. Die bauliche Umsetzung erfolgt über den Süddeutschen Bauverein der Freikirche. „Wir werden sehen, ob all unsere Ideen dann auch einen Platz haben“, sagt Hogg. Wichtig sei es, „dass junge Familien profitieren“, so Wollert. „Wir wollen da in alle Richtungen denken.“ Auch für medizinische Beratung und Versorgung soll es Platz geben.

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Der Rahmen des Zentrums soll „dynamisch und bedürfnisorientiert“ in Zusammenarbeit mit den Stadtteilbewohnern beständig weiterentwickelt werden.

Wann soll es losgehen?

Wie genau der zeitliche Plan aussieht, das lasse sich noch nicht genau festlegen: „Das müssen die Profis entscheiden. Aber der Platz ist da“, sagt Wollert. Ziel sei es, „so schnell wie möglich“, zu starten, sagt Karin Hogg.

Ob dann das rund 50 Jahre alte Gebäude der Adventkirche in der Talstraße auch bestehen bleibt, das sei bislang noch nicht in trockenen Tüchern. „Das weiß man jetzt noch nicht. Es geht darum, wie die beste Lösung innerhalb des Begegnungszentrums aussehen kann“, so der Pastor.

Wichtig ist der Gemeinde für das Projekt vor allem, dass der Platz zukünftig mit viel Leben gefüllt werde: „Es soll gelebt werden – für alle“, sagt Hogg.

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