Der Sommer ist vorbei und die Menschen in Donaueschingen verbringen wieder mehr Zeit in Innenräumen. Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren.

Nur wenige sind vierfach geimpft

60,9 Prozent der Gesamtbevölkerung Baden-Württembergs sind unterdessen mindestens dreifach gegen das Virus geimpft. Das geht aus einer Statistik des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom 29. September hervor. Eine vierte Impfung empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) derzeit vor allem für Menschen ab 60 Jahren. Landesweit haben in dieser Gruppe derzeit laut RKI 19,5 Prozent den vierten Piks erhalten.

Wie groß aber ist die aktuelle Nachfrage in den Donaueschinger Praxen? Und womit rechnen sie für die kommenden Wochen? Wir haben bei einigen Hausärztinnen und Hausärzten nachgefragt.

Praxismanagerin rechnet mit konstanter Nachfrage

Gut in den Alltag integrieren kann die Arztpraxis Stuff die „ein bisschen“ gestiegene Nachfrage nach Booster-Impfungen, wie Praxismanagerin Birgit Klausmann sagt. Bislang bewege sich die Nachfrage im Rahmen von etwa zwölf bis 18 Impfwilligen pro Woche – wie bereits den gesamten Sommer über. Die meisten Patientinnen und Patienten kommen dabei laut Klausmann zur Viertimpfung.

Die Nachfrage nach Booster-Impfungen kann das Team der Arztpraxis Stuff derzeit gut bewältigen: Birgit Klausmann (Mitte) spricht im ...
Die Nachfrage nach Booster-Impfungen kann das Team der Arztpraxis Stuff derzeit gut bewältigen: Birgit Klausmann (Mitte) spricht im Januar 2022 mit Ute Finkbeiner, links Julia Ragg. | Bild: Simon, Guy

Jeden Donnerstagabend verabreicht das Praxisteam das Corona-Vakzin, diese Woche zum ersten Mal mit dem an die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepassten Impfstoff, der nur für Auffrischimpfungen geeignet ist. „Und ich gehe jetzt mal davon aus, dass alle Leute diesen angepassten Impfstoff nehmen werden“, so die Praxismanagerin. In den vergangenen Wochen hätten sich bereits einige Patientinnen und Patienten nach dem angepassten Vakzin erkundigt. Grundsätzlich kann die Praxis aber auch weiterhin die ursprüngliche Version von Biontech anbieten.

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Was Klausmann für die kommenden Wochen erwartet? „Der Bund rechnet ja damit, dass die Nachfrage groß wird.“ Die Praxismanagerin folgt dieser Prognose eher nicht: „Denn dann müssten wir eigentlich schon jetzt einen deutlichen Anstieg bei der Nachfrage sehen.“

Hausarzt Lutz findet Prognose schwierig

Auch die Arztpraxis von Markus Lutz verzeichnet derzeit eine „leichte Zunahme“ bei den Anmeldungen zur Booster-Impfung, für die ab sofort ebenfalls das an die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepasste Vakzin zur Verfügung steht. Sein Praxis-Team komme mit dem Pensum aber nach wie vor gut zurecht, teilt der Facharzt für Innere Medizin schriftlich mit. Wie sich die Anzahl der Anmeldungen in den kommenden Wochen weiterentwickelt hält Lutz für „noch nicht abschätzbar“.

Praxis Gretzinger erreicht täglich mehrere Anfragen

Die Allgemeinmedizinerin Susanne Gretzinger rechnet mit einer ansteigenden Nachfrage in nächster Zeit. Auch ihre Praxis komme derzeit mit der Anzahl der Impfungen gut zurecht, aber sie sei durchaus gestiegen. So erreichten das Team inzwischen „täglich mehrere Nachfragen“, teilt Gretzinger schriftlich mit. Geimpft werde stets mit dem „neuest verfügbaren Impfstoff“.

Die Donaueschinger Internistin Susanne Gretzinger rechnet mit einer ansteigenden Nachfrage in den kommenden Wochen.
Die Donaueschinger Internistin Susanne Gretzinger rechnet mit einer ansteigenden Nachfrage in den kommenden Wochen. | Bild: Wursthorn, Jens

Eine Viertimpfung empfiehlt die Stiko derzeit nur Menschen, die mindestens 60 Jahre alt sind, bestimmte Vorerkrankungen haben oder im Gesundheits- und Pflegebereich arbeiten. Einige wenige Anfragen hat die Praxis von Susanne Gretzinger schon von Menschen unter 60 Jahren erhalten, die sich ein viertes Mal impfen lassen wollten.

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In diesen Fällen reagiere sie mit einer „großzügigen Indikationsstellung“, erklärt die Allgemeinmedizinerin. Ähnlich ist das Vorgehen in den anderen Praxen: Markus Lutz spricht in diesem Zusammenhang von „Einzelfallentscheidungen“. Auch in der Arztpraxis Stuff wird laut Birgit Klausmann geklärt, „ob eine Indikation vorliegt“.