Roger Müller

Leuthner war 26 Jahre Schriftführer bei der DJK Donaueschingen und ist deshalb der richtige Mann, solch ein Werk zu verfassen. 2021 setzte er sich mit dem Ehrenmitglied Siegfried Held zusammen. Auch er ein treuer DJKler, der im Verein 24 Jahre im Amt des geschäftsführenden beziehungsweise Vorsitzenden wirkte. Sie berieten darüber, eine neue Chronik zu verfassen.

130 informative Seiten

Schon zum 75-jährigen Bestehen hatte schrieb Leuthner eine Chronik geschrieben. Und auch jetzt 25 Jahre später griff er wieder zur Feder, und sorgte mit einem rund 130 Seiten fassenden Werk für die nächste Niederschrift, die nun 100 Jahre DJK Donaueschingen umfasst.

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Dabei hatte er damals, nach der 75-er Chronik gesagt: „So etwas mach‘ ich nie mehr.“ Doch schnell fand man sich unter bewährten Regie wieder zusammen – unter einer Bedingung, die Gerhard Leuthner stellte: „Ich will die Chronik schreiben und gestalten, wie ich sie mir vorstelle“, gab er vor.

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Ein Meilenstein in der DJK-Geschichte: die Übergabe des Kunstrasenfeldes (von links) Gundolf Fleischer (Präsident des BSB Freiburg), Arendt Gruben (Sparkasse Schwarzwald Baar), Joachim Willmann (geschäftsführender Vorsitzender der DJK) OB Thorsten Frei, Siegfried Held (Vorsitzender), Erhard Bechthold (Präses Diözesanverband), Thomas Gantert (Ehrenvorsitzender und Projektleiter), Franz Wild (Planung), Stadtpfarrer Erich Loks. | Bild: DJK Donauschingen

Es sollte eben nicht nur eine Sammlung von Bildern und Namen werden. Leuthner schwebte ein Band vor, der nicht nur den Fußball umfasst, sondern das komplette Wirken der DJK abbildet und insofern sehr breit aufgestellt ist. Ob er da schon wusste, dass er bis Fertigstellung weitere 550 Stunden investieren musste? Wohl kaum, aber dennoch ist er sichtlich stolz auf das Werk.

Mehr als 100 Bilder verarbeitet

Siegfried Held und Gerhard Leuthner wälzten von nun an Akten, recherchierten bei Vereinsmitgliedern, und trugen hunderte Bilder zusammen. Es wurde geschrieben, gegengelesen, Bildmaterial gescannt, gesetzt, umgeschrieben, neu geschrieben und mehr.

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Jubel trotz Endspielniederlage in Lahr 2022: Die DJK Donaueschingen schafft es bis ins Pokalfinale – und wie sie sich dort verkauft hat, bleibt in Erinnerung. | Bild: DJK Donaueschingen

Hier kam dann Oliver Rösch ins Spiel. Er ist der IT-Experte, der Texte und Bilder am Computer setzte und formatierte, sowie für das Layout verantwortlich zeichnete. Dabei war das Trio 14 Monate immer hoch motiviert bei der Sache, „auch, wenn ich alles mal für drei Wochen in die Ecke legen musste“, lacht Leuthner. Und wenn Leuthner schmunzelt, wenn er an diese Auszeit denkt, kann Rösch ein Lied davon singen, wie auch ihn kleine Rückschläge plagten. Etwa dann, wenn er mal wieder ein Computer-Update bekam und einiges neu setzen musste.

2009 wird der Pachtvertrag für das DJK Gelände mit dem Fürstenhaus verlängert (von links): Carsten Müller (geschäftsführender ...
2009 wird der Pachtvertrag für das DJK Gelände mit dem Fürstenhaus verlängert (von links): Carsten Müller (geschäftsführender Vorsitzender), Thomas Gantert (Ehrenvorsitzender), Christian Erbprinz zu Fürstenberg, Siegfried Held (Vorsitzender). | Bild: DJK Donauschingen

Bei der ganzen Recherche gab es auch sehr lustige und pikante Momente. „Gerade als es um das Sichten der Fotos ging, und einiges ausgegraben wurde, das so nicht zur Veröffentlichung tauglich war“, schmunzelt Siegfried Held und wird genauer: „Da war auch das ein oder andere Bildmaterial aus der Politprominenz dabei.“

Nun aber zeigt sich das Trio stolz über das entstandene Werk, dass nun die 100 Jahre DJK Donaueschingen auf 130 Seiten dokumentiert. In einer Auflage von 500 Stück wird sie gedruckt und beim Festakt am 4. März in Grüningen verteilt.

Die DJK-Wandergruppe steigt 1999 auf den Kleinen Daumen anlässlich des 20-jährigen Jahrestags der Gipfelkreuzsetzung.
Die DJK-Wandergruppe steigt 1999 auf den Kleinen Daumen anlässlich des 20-jährigen Jahrestags der Gipfelkreuzsetzung. | Bild: DJK Donauschingen

Und gibt es Wiederholungen? Ja, eine, und die ist gerechtfertigt. Gerhard Leuthner hat das von ihm verfasste Schlusswort aus der 75 Jahr-Chronik fast eins zu eins übernommen. „Denn alle Werte der DJK auf die ich vor 25 Jahren eingegangen bin, die bestehen bis heute noch. Wir sind auf dem Boden geblieben, und Gemeinschaft ist bei uns bis heute wichtiger als alles andere“.

Da wird gemäß dem DJK-Leitspruch „Unser Herz schlägt grün-weiß“ manch ein Herz nach lesen der Chronik vermutlich noch etwas höher schlagen.