Viele Unternehmen in der Fitness-Branche haben es gerade ziemlich schwer. Erst vor kurzem zeigte das eine Umfrage bei den Studios in Donaueschingen. Eines innerhalb der Stadtgrenzen geht gegen den Trend und investiert eine große Summe. Rund 200.000 Euro hat Klaus Frankenberg vom TC Training Center in die Hand genommen. Warum ist er gerade jetzt so optimistisch?

Das ist, wie er erzählt, vor allem aus einem Grund so. „Wir haben mehr Mitglieder als noch vor der Pandemie“, sagt Frankenberg. Und auch der Zuwachs, jetzt gerade zu Jahresbeginn ist er traditionell am höchsten, sei besser. Ein ungewöhnlicher Effekt, wo Corona und zuletzt starke Preissteigerungen eigentlich für ein ziemlich schwieriges Umfeld gesorgt haben.

Umsatz und Mitgliederzahlen stark gesunken

Denn die Fitness-Branche hat durch Corona viele Milliarden verloren. Fitness-Studios stehen sinnbildlich für die großen Verwerfungen, die die Pandemie brachte. Monatelange Schließungen, keine Einnahmen für die Betreiber. Oftmals dazu verärgerte Kundschaft, die bezahlen muss und keine Leistung bekommt.

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Der Umsatz sank laut Zahlen des Deutschen Sportstudio Verbands (DSSV) von rund 5,5 Milliarden Euro in 2019 auf noch 3,6 Milliarden Euro in 2021 – und selbst hiervon entfielen 1,37 Milliarden Euro auf die staatlichen Corona-Hilfen. Von 11,66 Millionen Mitgliedern blieben noch 9,26 Millionen.

Keine gute Zeit für eine Investition von rund 200.000 Euro, sollte man meinen. Vor allem, nachdem schon in der Pandemie 150.000 Euro in die Erneuerung des Studios geflossen sind.

Wie bricht man diesen Trend?

Dass das in Frankenbergs Studio möglich ist, also genau andersrum ist, fällt ins Auge. Wie ist das gelungen? „Durch sehr flexible Tarifgestaltung“, sagt Frankenberg. Und das wird offenbar honoriert. „Wir hätten sonst sicher nicht investiert“, so der Inhaber.

Studio gibt es seit 35 Jahren

Wo früher in der Branche oft Verträge über bis zu zwei Jahren üblich waren, setzt man in seinem Studio auf ein monatlich kündbares Modell. Es bestehe, so sagt er, aus einem Basispreis und hierauf lassen sich verschiedene Module zubuchen.

Steil nach oben geht die Kurve nicht, sagt Frankenberg. Zu euphorisch ist die Stimmung also nicht. Aber sie geht leicht nach oben und darauf kommt es gerade an.

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Seit 35 Jahren gibt es das Studio von Klaus Frankenberg, auch an verschiedenen Standorten, immer aber habe man sich der Zeit angepasst. Und die Herausforderung war jetzt die Verunsicherung vieler Kunden, die während der Corona-Zeit in langfristigen Verträgen gebunden waren. Zudem mit der Ungewissheit, ob in diesem Winter nicht nochmal eine Schließung kommen könnte.

Digitale Welt spart auch Personal

Der Großteil des jetzt investierten Geldes floss, wie Frankenberg sagt, in neue Geräte. Auch das sicherlich ein Faktor für den Erfolg, denkt der Inhaber. Vor allem die neuesten digitalen Geräte habe er gekauft. Die erkennen und scannen beispielsweise den Körper des Trainierenden und passen das Gerät auf individuelle Bedürfnisse an. Das soll zum Trainingserfolg führen.

Ein Teil des Studios im Obergeschoss.
Ein Teil des Studios im Obergeschoss. | Bild: Ganter, Patrick

Aber die digitale Welt hilft auch, und hier kommt der wirtschaftliche Aspekt nochmals ins Spiel, die Abläufe im Studio zu automatisieren. Kunden scannen ihr Mitgliedsarmband am Eingang, ziehen sich um und können trainieren. Einen Mitarbeiter des Studios benötigen sie dafür nicht unbedingt.

„Wir haben vier Festangestellte und zwei duale Studenten“, sagt Frankenberg. Hinzu kommen sieben bis acht Mitarbeiter auf Honorarbasis, die beispielsweise Kurse geben. Ein schlankes Team bei der Größe des Studios. Und ein wichtiger Faktor, denn es ist auch in der Fitness-Branche eine Herausforderung, Personal zu finden, sagt Frankenberg.