Manche Besucher der Sankt-Kilian-Kirche und auch Eltern, die ihre Kleinen in den katholischen Kindergarten Maria Frieden bringen, sind verwundert, dass die Arbeiten an der Baustelle rund drei Monate lang ruhten. Eigentlich laufen die Baumaßnahmen vor dem westlichen Seitenportal der Kirche bereits seit dem Frühjahr. Es geht hier ein lang ersehnter Wunsch der katholischen Pfarrgemeinde Wolterdingen in Erfüllung. Denn es entsteht ein behindertengerechter Zugang zur Kirche, der zugleich auch noch eine optische Aufwertung des Kirchenvorplatzes mit sich bringen soll.
Doch woran liegt es, dass bis vergangenen Montag Ruhe auf der Baustelle herrschte? Im Dorf gab es bereits das Gerücht, fehlende Genehmigungen diverser Behörden hätten für die Bau-Stopp gesorgt. An diesem Gerücht ist aber nichts dran. „Der Grund der unterbrochenen Arbeiten lag ausschließlich am Lieferverzug von Materialien im Natursteinbereich“, erklärt Michael Dury in seiner Eigenschaft als Verwaltungsbeauftragter der Kirchengemeinden Bad Dürrheim, Donaueschingen und Zwischen Brigach und Breg auf Anfrage unserer Zeitung. „Würden nicht alle Genehmigungen vorliegen, hätten wir erst gar nicht angefangen. Die Maßnahmen sind denkmalschutzrechtlich einwandfrei“, fügte er an.
Die Kirchengemeinde Donaueschingen hatte dieses Anliegen nach Absprache mit dem heimischen Gemeindeteam, Pfarrgemeinde- und Stiftungsrat im Rahmen der Haushaltsberatungen für 2022/23 aufgenommen und die zu erwartenden Kosten eingestellt, sodass das Vorhaben im Jahr 2022 projektiert werden konnte und nun ausgeführt werden kann. Auch mit der Ortsverwaltung und der Stadt wurde das Vorhaben besprochen, so Dury.
Der stufenlose, geschwungene Zugang zur Kirche ist in Rohform fertiggestellt und wird jetzt mit Blendmauerwerk verkleidet. Anschließend werden die Treppenstufen mit den jetzt erst wieder vorhandenen Granitplatten belegt, erklärt Tobias Feichtiger von der gleichnamigen Firma. Diverse Arbeiten sind schon ausgeführt, weitere Maßnahmen werden noch umgesetzt – wie die Umrüstung des seitlichen Eingangsbereiches durch einen automatischen Türöffner sowie sie Überarbeitung des Blitzschutzes. Nötig ist Letzteres aufgrund der Neuverlegung des Erdbandes. Im rückseitigen Innenbereich waren ein Portalanstrich und Putzarbeiten notwendig. Ebenfalls müssen defekte Regenwasserleitungen erneuert und neben weiteren Maßnahmen auch der stillgelegte Heizöltank ausgebaut werden.
Die Gestaltung des Vorplatzes von St. Kilian mit der geplanten Baumpflanzung und Sitzgelegenheiten füge sich prima in das Gesamtensemble ein, findet Michael Dury. Es solle ein lebendiger Treffpunkt werden, ist er sich sicher. Ein Fertigstellungstermin sei unter den gegebenen Umständen nicht definitiv zu benennen. Die Kosten der Baumaßnahmen belaufen sich auf rund 315.000 Euro. Hiervon trägt die Kirchengemeinde zwei Drittel und das Erzbistum als Zuschuss ein Drittel. Auch Geld aus dem Pfarrhaus-Verkauf vor einigen Jahren fließe in die Finanzierung mit ein, weiß das Gemeindeteam-Mitglied Tobias Ringwald.