Wer bisher immer dachte, dass in einem kleinen Dorf jeder alles weiß und nichts geheim bleibt, der war wohl noch nie auf einem Campingplatz. So kam man sich am zweiten Weihnachtsfeiertag beim Neudinger Theater vor. Gespielt wurde das Stück „Schöne Ferien“ von Bernd Gombold.
Viele Ideen
Für das Stück auf einem Campingplatz haben sich die Neudinger einiges einfallen lassen: Neben erstklassigen Kostümen und mit Liebe zum Detail ausgewählten Requisiten gab es ein neues Bühnenbild: Dies zeigte hervorragend die Außenfassade eines Campers sowie die Außenwand eines Gebäudes dar.
Die Rollen der neun Protagonisten waren von Regisseur Mathias Huber treffend gewählt. Simon Barth, der 2019 zum ersten Mal beim Theater mitspielt, zeigt von Anfang an, dass auch in ihm schauspielerisches Talent schlummert. Er gibt den verwöhnten Sohn.
Darum geht es
Im Stück geht es um zwei Familien, die in den Urlaub fahren. Einerseits das Ehepaar Hansemann, das bereits zum x-ten Mal den Campingplatz besucht, sehr gut ausgerüstet ist und denen es ansonsten auch an Geld nicht fehlt. Andererseits das Ehepaar Muffel, das mitsamt Schwiegermutter anreist, die von Klaus Muffel, welcher hervorragend von Matthias Egle gespielt wurde, als Hausdrache bezeichnet wird. Mit etlichen Neckereien streitet sich die Familie Muffel durch das Geschehen, bis das Ehepaar Hansemann sie darum bittet, die Rollen zu tauschen. Der Sohn der Familie, der immer nur auftaucht, wenn er Geldprobleme hat, hat sich angemeldet und das Ehepaar möchte ihm gerne einen Streich spielen.
Obendrauf die Diebstähle
Zu alledem gibt es unter den Campern eine Diebstahlserie, die bei den Bewohnern immer wieder für Unruhe sorgt, da jeder Campingplatzbewohner sich gegenseitig verdächtigt. Die Komödie beschert immer wieder Lacher. Die treffende Rollenauswahl der neun Schauspieler erntet ebenfalls viel Lob. Die Abendvorstellung des Theaters gestaltet der gemischte Chor des Radsportvereins mit. Die Sänger stimmen das Publikum unter der Leitung von Ulrike Denzel musikalisch auf den Abend ein.