Das Bauprojekt an der Hüfinger Straße ist in seinen Dimensionen unübersehbar. Und unübersehbar schreitet jetzt auch dessen Umsetzung nach diversen Verzögerungen im vergangenen Jahr zügig voran. Die Firma Lehner Holzbau errichtet auf dem Gelände der vor Jahren insolvent gewordenen Baufirma Fischbach eine Fertighaus-Produktion. Auf der Grundfläche, welche die Ausmaße eines Fußballfeldes hat, steht bereits das Gerippe einer zweigeteilten Halle. Eine zehn Meter hohe Betonmauer – aus Brandschutzgründen notwendig – teilt den eigentlichen Produktionsbereich von den Lagerflächen, zu denen auch als einziger Bereich auf einer zweiten Ebene das Meisterbüro gehören wird.

Blick vom Bahnübergang her. Lehner Holzbau errichtet an der Hüfinger Straße eine große Halle. Hier entstehen Fertighäuser in Holzbauweise.
Blick vom Bahnübergang her. Lehner Holzbau errichtet an der Hüfinger Straße eine große Halle. Hier entstehen Fertighäuser in Holzbauweise. | Bild: Wursthorn, Jens

32 mal 100 Meter misst der größer dimensionierte Produktionsbereich; 18 mal 100 Meter nehmen das mit Regalen und Kranbahn ausgestattete Holzlager, das Farbenlager unter dem sechs mal 14 Meter Grundfläche messenden Meisterbüro und der Produktionsbereich, in dem künftig die Holzdecken gefertigt werden, ein.

Riesige Dimensionen: Die Fertigungshalle von Lehner Holzbau misst 32 mal 100 Meter. Gegenwärtig wird die Fußbodenheizung verlegt.
Riesige Dimensionen: Die Fertigungshalle von Lehner Holzbau misst 32 mal 100 Meter. Gegenwärtig wird die Fußbodenheizung verlegt. | Bild: Wursthorn, Jens

In beiden Hallenbereichen sind Handwerker gegenwärtig dabei, auf den Betonboden die Armierungen für eine Fußbodenheizung zu legen: Es ist Teil eines ausgeklügelten Energiekonzeptes.

Eine Holzhackschnitzelanlage versorgt die Produktionsanlage mit Wärme. Gegenwärtig wird mittels Kranwagen das Silo errichtet.
Eine Holzhackschnitzelanlage versorgt die Produktionsanlage mit Wärme. Gegenwärtig wird mittels Kranwagen das Silo errichtet. | Bild: Wursthorn, Jens

Ist der Boden fertig, werden die Wände aufgerichtet. Die Fertigelemente liegen auf dem Grundstück schon bereit. Nach oben schließt die Halle eine Leimbinder-Plattendecke ab – eine Spezialität von Lehner Holzbau. Zur Hüfinger Straße hin wird die Halle im Sinne einer transparenten Produktion mit einer Glasfassade versehen. "Die Energiewerte sind gut", sagt Gabriele Lehner Holzbau. Zum Standard Passivhaus reiche es aber nicht. Zwar hätten Boden und Wände die Voraussetzungen, aber ein entsprechendes Dach käme zu teuer. Vor die Halle, in Nähe der Abbiegung zum Riedsee, entsteht ein Planungsbüro auf 24 mal neun Meter Grundfläche. Auf zwei Geschossen haben künftig Architekten, Zeichner und Bauleiter ihre Arbeitsplätze. Eine Etage nimmt eine Ausstellungsfläche ein. 40 Mitarbeiter ziehen vom bisherigen Standort Wellendingen nach Pfohren, personeller Zuwachs ist geplant.

Jakup Qamili baut Armierungen für die Fußbodenheizung ein.
Jakup Qamili baut Armierungen für die Fußbodenheizung ein. | Bild: Wursthorn, Jens

Für Lastwagen, die Bauholz liefern und Fertighausteile abtransportieren, entsteht eine 16 Meter breite Fahrstraße an der Grundstücksgrenze zur Firma Hohensee. Eine weitere Zufahrt bekommt der Bürobereich am entgegengesetzten Ende des 28 000 Quadratmeter großen Areals. Sie wurde durch einen Grundstückstausch mit der Stadt ermöglicht. Entlang der Hüfinger Straße hat die Stadt im Gegenzug einen zwei Meter breiten zusätzlichen Grundstücksstreifen bekommen. Man habe nun die Option, im Rahmen des Landkreis-Radwegeplans eine Verbindung nach Neudingen anzugehen, sagte Bürgermeister Kaiser. Allerdings gebe es noch keine konkreten Pläne. Konkreter ist die Verlegung der Bushaltestelle. Sie rückt an einen rund 50 Meter entfernten Standort an der Hüfinger Straße und wird mit einem Unterstand aufgewertet. Die notwendige Fläche gibt der Anlieger Lehner.

Im Vordergrund soll die Produktion der Holzdecken angesiedelt werden. Anfang September möchte die Fertigbaufirme die Produktion in ...
Im Vordergrund soll die Produktion der Holzdecken angesiedelt werden. Anfang September möchte die Fertigbaufirme die Produktion in Pfohren aufnehmen. | Bild: Wursthorn, Jens

Nicht überplant ist das Areal zwischen Halle und Grundstücksgrenze Richtung Riedsee. Mit Bedacht. Zweimal schon, so erzählt die Firmenchefin, habe sie eine Fertighausfertigung errichtet. Beide Male habe sich die Einschätzung, die Kapazität reiche auf lange Sicht, als Makulatur erwiesen. In Pfohren dürfte ihr das nicht passieren. Der Umzug der Firma vom Bonndorfer Stadtteil Wellendingen nach Pfohren soll Ende August abgeschlossen sein, die Produktion in Pfohren beginnt Anfang September. Von 30 auf 50 Einheiten soll die Jahresproduktion steigen. Ein großer Teil der Fertighäuser geht in die Schweiz.