Bereits zum 38. Mal treffen sich Modellballon-Piloten in Brigachtal. Darunter Teilnehmer aus Deutschland, Luxemburg, der Schweiz und Österreich. Von Freitag bis Sonntag nahmen die 24 Piloten-Teams an mehreren Wettbewerbsfahrten teil. Und jeden Abend gab es noch ein Ballonglühen, immer wieder ein großes Spektakel auch für die Zuschauer.
Mittlerweile organisiert Sohn Sebastian
Initiiert wurde das Treffen vom Brigachtaler Ballon-Fahrer Richard Bölling. Der hatte schon früh angefangen auch Ausrüstungsteile für Modellballone herzustellen und zu verkaufen und kennt quasi jeden in der Szene.

Seit 2018 hat sein Sohn Sebastian die Organisation der jährlichen Treffen übernommen. Der 38-Jährige wohnt ebenfalls in Brigachtal und hat 2012 seine Lizenz als Ballon-Pilot erworben. Aber genau so wie die großen Originale hat er ein Faible für die Modellballone. Die sind im Maßstab 1:4 deutlich kleiner aber genau so aufwendig in Konstruktion und Betrieb.
Man trifft viele alte Freunde
So dienen die jährlichen Treffen vor allem auch dem Erfahrungsaustausch und dem Kennenlernen von neuen Piloten. Auch wenn man jedes Jahr alte Freunde wieder trifft, so finden auch immer wieder neue Piloten gefallen am Hobby und einem Besuch in Brigachtal. So fanden auch dieses Jahr vier neue Teams den Weg nach Brigachtal.

Viele der Piloten kommen schon viele Jahre zum Jahrestreffen in Brigachtal. Sie schätzen die Geselligkeit und die idealen Bedingungen, die es auf den Wiesen rund um den Ort gibt. „Das muss natürlich alles passen und muss entsprechend organisiert werden“, erklärt Bölling.
Neben dem eigentlichen Wettbewerb ist es dann vor allem auch das Abendliche Ballglühen vor Publikum, was man nicht jeden Tag zu sehen bekommt. Traditionell fand das dieses Jahr am Freitag Abend wieder bei der Kinderkrebsnachsorgeklinik in Tannheim statt. Und am Samstag Abend trafen sich die Piloten auf dem Dorfplatz in Brigachtal.
Da es die benötigten Bauteile eigentlich nicht von der Stange gibt, ist jedes Modell auch immer ein Unikat. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal und oft der größte Hingucker ist die Gestaltung der Hülle. Björn Eickmeyer aus Münster ist bereits seit 1994 immer wieder in Brigachtal dabei. Er ist Modellballon-Pilot aus Leidenschaft und hat dieses Jahr erstmals seine Kuh „Teodora“ zum Treffen in Brigachtal mitgebracht.
Mit seinen fünf Ein-Liter-Propangasflaschen im Korb kann er die immerhin über eine Stunde am Himmel fahren lassen. Mit der Fernsteuerung kontrolliert er den Gasbrenner und damit Auf- und Abtrieb des Ballons. Die Fahrtrichtung bestimmt allein der Wind, genau so wie bei den großen auch.
Während es beim Wettbewerb um die Verfolgung eines sogenannten Fuchses geht steht beim morgendlichen Training und abendlichen Ballonglühen der Spaß im Vordergrund. Anstatt dem Ballon bei seiner Fahrt hinterher zu rennen hält man hier seinen Ballon an der langen Leine und steht relativ dicht mit den anderen Piloten zusammen, was auch seinen ganz eigenen Reiz hat. „Für mich sind die jährlichen Treffen in Brigachtal schlichtweg das Eldorado für Modellballone“, erklärt Eickmeyer.
Das sieht auch der Luxemburger Fernand Schaack so, er hat schon 36 mal den Weg nach Brigachtal gefunden. Das alles motiviert Familie Bölling nicht locker zu lassen und weiter zu machen. Die Planungen für das Nächste Jahr sind bereits angelaufen und neue Ideen gibt es auch schon. Und wem das zu lange ist, dem sei ein gelegentlicher Blick an den Himmel über der Baar empfohlen. Oft ist es Sebastian Bölling, der dort die Zeit bis zum nächsten Treffen bei einer Fahrt im großen Ballon mit Gästen im Korb überbrückt.