Mit einem fulminanten Jubiläumskonzert feierte der Brigachtaler Gesangverein Harmonie seinen 103. Geburtstag. Zu den Gratulanten gehörten neben Bürgermeister Michael Schmitt und den Gemeinderäten auch einige Vereinsvorstände. Zum musikalischen Schlagabtausch hatte der Gastgeber den Akkordeonverein Brigachtal, den Martinschor und den Musikverein Brigachtal eingeladen. Auf diese Weise wurden quasi alle denkbaren musikalischen Genres bedient: Von der einfachen Volksweise bis zu Welthits wie „Go West“ oder „You raise me up“. Später folgten klassische Klänge sowie konzertante Blasmusik. Zum gelungenen musikalischen Höhepunkt geriet gegen Ende der Feier ein gemeinsamer Auftritt aller 120 Teilnehmer in der gut gefüllten Froschberghalle.
Neben Musik wurden einige Ehemalige in den Mittelpunkt gerückt. So freute sich die erste Vorsitzende der Harmonie, Simone Wohlgemuth, ganz besonders, dass sich einige Macher des Vereins an diesem Abend ein Stelldichein gaben. Allen voran die hochbetagte Karin Berg, die in den 1990er-Jahren einige Jahre den Taktstock schwang. Erinnert wurde auch an Brigachtals ehemaligen Bürgermeister Meinrad Belle, der in den 2000er-Jahren einige Zeit die Akzente im Verein setzte. Mit Senta Eder und Karl-Heinz Kiefer wurden zwei hochverdiente, ehemalige Vorsitzende auf die Bühne gebeten. Lobende Worte fand auch Bürgermeister Schmitt, dass sich der Traditionsverein nie habe unterkriegen lassen und entgegen anderer Vereine sein Jubiläum nun einfach nachfeiere, so der Schultes.
Dann startete der Konzertreigen mit der Harmonie unter der Leitung von Marianne Kopp mit dem typischen 1920er-Jahre-Hit „Wochenend und Sonnenschein“ schwungvoll in den Abend. Der Besucher war zunächst ein wenig verblüfft, so viele Akteure auf der Bühne zu erblicken. Des Rätsels Lösung: Die Brigachtaler hatten Unterstützung vom Gesangverein aus Oberkirnach, seit vielen Jahren gern gesehener Partner aus dem Schwarzwald. Damit waren es eigentlich sogar fünf Vereine, die dem abendfüllenden Konzert Leben einhauchten.
Mit „Adieu, mein kleiner Gardeoffizier“ und den „Capri-Fischern“ kündigte Ansager Jens Oberföll die beiden nächsten Jahrzehnte an. Anschließend wurden die drei bekanntesten Strophen des Badnerlieds durch eine Abordnung des hiesigen Akkordeonvereins unter der Leitung von Ute Behrendt dargeboten. Neben dem Akkordeon-Senioren-Orchester waren auch einige ganz junge Nachwuchstalente im Ensemble. Nach einigen weiteren heimatverbundenen Stücken kam der Festverein Harmonie nochmals auf die Bühne zurück und begeisterte mit Gassenhauern wie „Aber dich gibt‘s nur einmal für mich“ oder „Ich war noch niemals in New York“. Später bot der Gesangverein den Peter-Maffay-Hit „Ich wollte nie erwachsen sein“ und „Fang das Licht“ von Karel Gott als Zugabe.
Nach der Pause eröffnete zunächst der einheimische Kirchenchor St. Martin stimmgewaltig seinen Part: Die Stücke „Pacem“ und „Cantar“ im Salsa-Rhythmus erklangen. Ganz schön lang musste der Musikverein Brigachtal warten, bis er dran war. Umso erfrischender erklangen dafür ein Festmarsch, dann das Stück „Lord of the Dance“ sowie einige umjubelte 80er-Kult-Hits, alles dirigiert von Volker Rückert.
Zum Finale boten alle vier Vereine mit rund 120 Musikerinnen und Musikern umjubelte Henry-Maske-Hymne. Nach einer frenetisch geforderten Zugabe ging der lange, aber keineswegs langweilige Konzertabend zu Ende.