Am Waldrand nahe Unterbränd, entlang der Kirnbergstraße nach Dittishausen, kurz vor Weiler, biegen rechter Hand an einer Wiese zwei Wege ab. Über Jahre hinweg haben Autofahrer hier Holzlagerplätze genutzt, um Autos abzustellen und spazieren zu gehen. Erlaubt war das nicht. Konsequenzen hatte es aber ebenfalls nicht.
Damit ist es seit etwa einem Jahr vorbei. Autofahrer wunderten sich über Strafzettel nach dem Wald-Ausflug. Neu sind seither auch mit Holzstämmen markierte Stellplätze für Camper. Was steckt da dahinter?

Parkverbot ist nicht neu
Manfred Kocher, Sprecher des Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald Behörd, erklärt: „Bei der Lange Allee und Bader Allee auf der Gemarkung Dittishausen, handelt es sich um forstlich genutzte Waldwege.“
An beiden Wegen gibt es Holzlagerplätze für den Forstbetrieb, markiert durch forsteigene grün-weiße Verkehrszeichen mit Aufschrift „Waldweg gesperrt“. Dieses Schild stehe schon mehrere Jahre dort. Seit September 2022 gebe es das Zusatzschild „Parken verboten“.
Der Bereich sei ein privates Grundstück, das als forstliche Betriebsfläche gilt. Das Parken dort sei nicht gestattet.
Angezeigte Falschparker erhalten vom Amt eine Verwarnung in Höhe von 55 Euro. Werde diese nicht akzeptiert, „erlässt der Fachbereich Forst des Landratsamtes einen Kostenbescheid in Höhe von 64,50 Euro.“
Grund für die Veränderung
Jens Borchers ist Betriebsleiter von Fürstenberg Forst. Die genannten Stellen befinden sich im Eigentum des Forstbetriebs.

Bereits 2022 hatte er angekündigt, Parkverstöße auf Waldwegen verstärkt zur Anzeige zu bringen. Damals waren es vor allem Pilzsammler, die Probleme machten.
Das sei nun auch nahe Unterbränd so gewesen und werde nun verstärkt kontrolliert. „Wir zeigen aber nicht jeden an und versuchen immer erst, die Situation zu erklären.“ Seien Autofahrer einsichtig, gebe es auch keine Anzeige.
Problematisch sind Falschparker dann, wenn sie Wege für Holztransporter blockieren oder wenn bei Arbeitsunfällen Rettungsfahrzeuge nicht durchkommen. „Erst vor kurzer Zeit hatten wir es mit einem Waldbrand zu tun“, liefert der Betriebsleiter ein weiteres Beispiel. Auch mit Müll hatte man an beiden Stellen immer wieder zu kämpfen.
Camper können hier übernachten
Zusätzlich zu Kontrollen wurde das Verbotsschild weiter nach vorne gesetzt. „Und wir haben mit Stellplätzen für Camper ein neues Angebot geschaffen, um legal im Wald übernachten zu können.“ Weitere Plätze gebe es im Hochschwarzwald.
„Wir arbeiten dabei mit dem Anbieter Roadsurfer zusammen.“ Mit Erfolg. Über 200 Übernachtungen, so lautet die Bilanz 2023 auf allen Stellplätzen zusammen.
Als neue, umsatzstarke Einnahmequelle sieht Jens Borchers das Angebot nicht, vielmehr als Mittel zum Zweck. Müll gebe es seither deutlich weniger und Autofahrer werden sichtbarer auf geltende Regeln im Privatwald aufmerksam gemacht.