Viele grundsätzliche Informationen über die Bräunlinger Großprojekte Nahwärmeversorgung und Altstadtsanierung sowie zu deren zeitlichen Abläufen standen im Mittelpunkt eines Bürgerinformationsabends in der Stadthalle.
„Die Stadtsanierung und das Nahwärmenetz sind unsere Mega-Themen in Bräunlingen für die nächsten zehn Jahre. Ich sehe die Stadtsanierung und das Nahwärmenetz als große Zukunftsprojekte für unsere Stadt. Sie werden unser Stadtbild verändern und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.“ Mit diesen Worten begrüßte Bürgermeister Micha Bächle die über 100 Besucher beim Info-Abend im kleinen Saal der Stadthalle. Kurz ging Bächle auf einige Kernpunkte dieser Vorhaben ein. „Wir wollen das alte Hallenbad abreißen, das Rathaus und die Kirchstraße sanieren.“ Auch sollen Anwohner dazu animiert werden, in ihre Gebäude zu investieren und neuen Wohnraum zu schaffen. Bezüglich der Nahwärme sollen die städtischen Gebäude, die Altstadt und die angrenzenden Gebiete mit regenerativer Wärme versorgt werden. Ziel ist es, bis 2030 möglichst die ganze Altstadt ans Netz angeschlossen zu haben. Bereits 2025 sollen die ersten Gebäude mit Nahwärme versorgt werden, meinte Bächle zu den Zielen des Zukunftsprojektes.
Einen Rückblick auf die bisherigen Abläufe, darunter der Bewilligungsbescheid des Landes und die bisherigen Gemeinderatsbeschlüsse, stellte Projektleiter Armin Hinterseh von der Kommunalentwicklung Freiburg an den Beginn seiner sehr informativen Erläuterungen. Er stellte anhand von Lichtbildern den Bereich des geplanten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes „Altstadt III“ in der Kernstadt vor. Ein wichtiger Teilpunkt seien die vorbereitenden Untersuchungen, die dazu dienen, unter anderem die Notwendigkeit der Maßnahme zu beurteilen und die sozialen, strukturellen sowie städtebaulichen Verhältnisse und Zusammenhänge mit einzubeziehen.
Dazu sei eine gute Beteiligung von Eigentümern, Mietern und Pächtern sehr wichtig. „Bei der Umsetzung der Stadtsanierung hat die Bürgerbeteiligung einen hohen Stellenwert“, hob Armin Hinterseh mehrfach hervor. Neben den Maßnahmen der Stadt können auch private Maßnahmen bis hin zu Gebäudeabbrüchen bezuschusst werden, wobei auch steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten gute Vorteile bringen könnten. Voraussichtlich noch im laufenden Jahr wird der Satzungsbeschluss mit der förmlichen Festlegung des Sanierungsgebietes im Gemeinderat gefasst. Der Zeitrahmen der Sanierung umfasst acht bis 12 Jahre. Die bewilligte Förderung liegt bei 1,17 Millionen Euro, davon 60 Prozent als Landeshilfe. Der städtische Eigenanteil liegt bei 466.000 Euro.
Zurück zum Nachwärmenetz: „Sie erhalten eine klimafreundliche und CO2-arme Wärmversorgung, mit der Sie die Energiewende im eigenen Haus unterstützen können. Durch die kompakte Übergabe-Station gewinnen Sie viel Platz im Technikraum und Sie brauchen keine Lagerfläche sowie die Beschaffung von Brennstoffen mehr. Sie müssen sich keine Gedanken mehr über gesetzliche Anpassungen machen und es gibt 40 Prozent Zuschüsse für effiziente Häuser.“ Diese Vorteile einer Nahwärmeversorgung stellte Simon Scholl vom Energiedienst in den Vordergrund seiner Ausführungen.
Er erläuterte auch die Grundzüge des neuen Gebäude-Energiegesetzes (Heizungsgesetz) mit dem Ziel der Klimaneutralität. Mehrere Schritte sind bei der Umsetzung in den Bräunlinger Bereichen des Nahwärmenetzes geplant. Projektleiter Scholl erläuterte die Verbrauchskosten ohne Erstinvestition. Dabei liege das Nahwärmenetz (30.000 Kilowattstunden) mit rund 4000 Euro im Jahr deutlich besser als Gas mit rund 6800 Euro und Holzpellets mit rund 5100 Euro. Bei den Anschaffungen kommen neben den persönlichen Heizungskosten und Leitungen noch Gebühren für Baukosten-Zuschüsse hinzu.