Photovoltaik (PV) boomt. Auf Bräunlinger Gemarkung entstehen immer mehr Anlagen. Zusätzlich zu den bereits vorhandenen Modulanlagen in Döggingen und der bald beim Bittelbrunnerhof entstehenden Photovoltaik-Fläche, plant Landwirt Johannes Schwörer auf dem Eichenhof den Sonnenstrom wirtschaftlich zu nutzen. Zusammenarbeit mit der Freiburger Firma Next 2 Sun will er im Bereich seines landwirtschaftlichen Betriebes oberhalb von Bräunlingen Richtung Döggingen einen etwas über 21 Hektar großen PV-Solarpark installieren.

Strom für 2000 Haushalte

Dieser soll nach Fertigstellung Strom für über 2000 Haushalte ins Netz einspeisen. Aufgrund der geografischen Ausrichtung kanneine Modulleistung von zirka 7500 Kilowattpeak (kWp) installiert werden. Der Gemeinderat Bräunlingen hat inzwischen einen positiven Grundsatzbeschluss für den neuen Solarpark gefasst. „Wir freuen uns auf das neue Projekt“ sagte Bürgermeister Micha Bächle.

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Auch deshalb, weil ein wichtiges Kriterium beim neuen PV-Projekt ist, dass die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen weiter möglich ist. Die dem Bauernhof nahegelegenen, nördlichen Flächen werden als Weide und die südlichen Flächen als Acker genutzt. Damit erfüllt die geplante Anlage die Vorgaben der Gemeinde, die festgelegt hat, dass die Flächen weiterhin bewirtschaftet werden und auch nach Fertigstellung eine Koppelung mit einem landwirtschaftlichen Betrieb erfolgen muss.

„Die Agri-Anlage hat Vorbildcharakter für die weitere Nutzung von wertvollem Ackerland.“Johannes Schwörer, Landwirt
„Die Agri-Anlage hat Vorbildcharakter für die weitere Nutzung von wertvollem Ackerland.“Johannes Schwörer, Landwirt | Bild: blhv

Schwörer sagt, er wolle nach der 1986 in Betrieb genommene und inzwischen kaum noch genutzten Biogasanlage mit der neuen Agri PV Anlage ein neues, zukunftsweisendes Standbein schaffen. Er versicherte, dass die für die PV-Anlage benötigten Flächen dieselbe landwirtschaftliche Nutzung erlaubten. Das sei ihm wichtig.

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Denn er wolle weiterhin Lebensmittel produzieren. Auch sehe er die neue Anlage optisch geeigneter an als Flachanlagen an. „Die Agri-Anlage hat Vorbildcharakter für die weitere Nutzung von wertvollem Ackerland“, ist der Landwirt überzeugt.

„Das ist ein gutes Projekt mit guten Aussichten.“  Michael Gut, CDU-Gemeinderat
„Das ist ein gutes Projekt mit guten Aussichten.“ Michael Gut, CDU-Gemeinderat | Bild: Simon Wöhrle

Die Bräunlinger Bürgervertreter sind gegenüber dem neuen Agripark grundsätzlich positiv eingestellt. Michael Gut nannte im Gemeinderat die Vorlage „ein gutes Projekt mit guten Aussichten“, Philipp Hofacker sieht darin „ein positives Konzept“, Clemens Fahl bezeichnete die Vorlage „ein wunderbares Konzept“. Harald Straub sah die Blendwirkung als gering an.

Noch grasen Kühe. Später soll dort durch PV Module Strom erzeugt werden. Im Hintergrund der Eichberghof.
Noch grasen Kühe. Später soll dort durch PV Module Strom erzeugt werden. Im Hintergrund der Eichberghof. | Bild: Dagobert Maier

Auch die Bräunlinger Verwaltung steht dem Vorhaben positiv gegenüber, da unter anderem die weitere landwirtschaftliche Nutzung und eine Tierhaltung gegeben ist. Der Agri Solarpark könne durch seine Anlagenausrichtung einen weiteren wichtigen Beitrag zur regenerativen Energiezeugung in Bräunlingen leisten.

„Ein wunderbares Konzept.“   Clemens Fahl, SPD-Gemeinderat
„Ein wunderbares Konzept.“ Clemens Fahl, SPD-Gemeinderat | Bild: Dagobert Maier

Die Kernpunkte der Bräunlinger Potentialanalyse würden eingehalten, so die Verwaltung. Die Anliegen und Wünsche der Kommune sowie der Bürger, darunter die notwendigen Abstände, würden bei den Planungen so weit wie möglich berücksichtigt.

Potenzial für Bürgerbeteiligung

„Die senkrecht aufgestellten Agri-PV-Anlagen haben einen Überbauungsgrad von nur rund einem Prozent“, betonte Projektbearbeiter Christian Meyer. Die Lebensdauer der Module wird mit rund 30 Jahren angegeben. Eine Bürgerbeteiligung sei durchaus möglich.