Das Hexenfeuer ist Kult. Jedes Jahr ein Spektakel, zu dem hunderte Zuschauer nach Bräunlingen kommen. Menschen, die sich in diesem Jahr besonders freuen, wenn nach vielen Absagen Fasnetstimmung aufkommt. Doch wie geht man coronakonform mit so einem närrischen Höhepunkt um?
Ein Probelauf als Beispiel für andere Narrenvereine
Den Probelauf erlebten Zuschauer, Teilnehmer und Verantwortliche am Mittwochabend. Auf Sparflamme zwar bei einer Personenbegrenzung von 150 Personen, aber erfolgreich, sicher und als anschauliches Beispiel für Narrenvereine, die die Fasnet in den nächsten Wochen auch nicht ausfallen lassen wollen.

Die Bräunlinger Narrenzunft hatte keine öffentliche Werbung für das Hexenfeuer gemacht, aber Vorbereitungen getroffen. Auf den durch etliche Sperrgitter sicher abgegrenzten Kelnhofvorplatz konnten Zuschauer nur über den gut kontrollierten Vordereingang kommen. Vor dem Einlass bildete sich eine längere Schlange.
Ohne Murren die Sperrung akzeptiert
Als die Höchstzahl von 150 Besuchern erreicht war, gab es aus dem Kreis der Wartenden keine Kritik, nachdem der Zugang gesperrt wurde. Sie hielten sich ohne Murren an die Vorgaben und akzeptierten die Sperrung. Einige schauten sich das Spektakel aus der Entfernung an, etwa aus dem Bereich Blaumeerstraße.

Das Hexenspektakel glänzte in bewährter Form. Der Druidenstein wurde von der gelben Urhexe gesprengt und dies war Startschuss für die urigen Gestalten, den Kelnhofplatz in Beschlag zu nehmen. Bei lauten Trommelschlägen der historischen Trommler und Kanonenschüssen der Stadtwehr wurde das Hexenfeuer auf dem Kelnhofplatz entzündet.

Der Ruf „Oni Oni Hex“ war öfters zu hören, bevor die furchterregenden Gestalten über das Funken sprühende Feuer sprangen. Während der Hexenpolka war das Feuer noch sehr hoch und es musste abgewartet werden, bis es für Sprünge alleine oder im Paar über das Feuer die richtige Höhe hatte.
Den zahlreichen Zuschauern um den Kelnhofplatz, die sich alle an die Maskenpflicht hielten, machte das urige Schauspiel Spaß. Begleitet wurde es von närrischer Musik sowie den Ansagen von Simon Rütschle und Stani Marcelino.
Regeln wurden über Lautsprecher genannt
Eine zufriedene Bilanz eines besonderen Abends zog Zunftmeister Matthias Reichmann. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Verlauf des Abends. Auch mit den Zuschauern, die sehr gute Disziplin zeigten und sich an die über Lautsprecher mehrmals bekanntgegeben Regeln gehalten haben“, sagte er.
Alles habe wunderbar funktioniert. Den Anweisungen der 26 Ordner sei ohne Ausnahme Folge geleistet worden. Die Plätze auf dem Kelnhofplatz für die 150 von der Stadtverwaltung zugelassenen Personen, Kinder eingerechnet, seien schnell belegt gewesen, so seine Beobachtung.

„Wir sind aktuell in einer nicht einfachen Phase der Narretei und trotzdem sind wir froh, dass wir wenigsten in diesem Rahmen unser Brauchtum pflegen können“, so der Zunftmeister. Zur Zufriedenheit über diesen Abend hätten auch Stadtverwaltung, Feuerwehr sowie der Bauhof beigetragen. „Wir sind erfreut darüber, dass wir wenigsten ein kleines bisschen Fasnet ins Städtle bringen konnten“, meinte Reichmann sichtlich erleichtert.