Das hat Tradition: Die Urhexen hatten am Donnerstag die Bräunlinger Fasnet für sich. Mit ihrem furchterregenden Fauchen haben sie sich auch jetzt wieder närrischen Respekt verschafft.

Unter den Trommelschlägen der historischen Trommler und den Ansagen von Simon Rütschle und Stefan Hummel wurde an Maria Lichtmess das närrische Feuerspektakel eingeleitet und die Fasnetstimmung der zahlreichen Besucher, darunter viele Kinder, weiter angeheizt.

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Die gelbe Urhexe sprengte mit Urgewalt den Druidenstein und sprang, vom Rauch des Feuers umrahmt, auf den Steinrand des Museumsaufganges. Dies war der traditionelle Startschuss für das Hexenlaufen und für die Urhexen das Signal, den Kelnhofplatz in Beschlag zu nehmen.

Ungewöhnlich viele Zuschauer, darunter zahllose Kinder, verfolgen den Hexenlauf 2023
Ungewöhnlich viele Zuschauer, darunter zahllose Kinder, verfolgen den Hexenlauf 2023 | Bild: Dagobert Maier

Mit lautem Trommeln und Kanonenschüssen der Stadtwehr wurde dann das Hexenfeuer auf dem Kelnhofplatz durch die Urhexen angezündet. Der Ruf „Oni Oni Hex hät sibä Plätz“ war überall zu hören, bevor die furchterregenden Gestalten über das lodernde Feuer sprangen, dessen glühende Funken sprühen.

Hexen-Spektakel vor dem Museum Video: Dagobert Maier

Während der Hexenpolka war das Feuer noch sehr hoch und es musste abgewartet werden, bis es für mutige Sprünge alleine oder im Paar über das Feuer die richtige Höhe hatte. Den zahlreichen Zuschauern um den Kelnhofplatz machte das urige Schauspiel am Abend viel Spaß, alles begleitet von närrischer Musik.

Auch im Paar springen die Hexen über das lodernde Feuer.
Auch im Paar springen die Hexen über das lodernde Feuer. | Bild: Dagobert Maier

„Wir hatten beim Hexenfeuer noch nie so viele Zuschauer“ sagte Zunftmeister Matthias Reichmann, der mit dem Verlauf des Hexenfeuers sehr zufrieden war. Die große Zahl an Besuchern sei wohl mit einem Nachholbedarf zu erklären.

Noch lodert das Feuer zu hoch Video: Dagobert Maier

Sie hätten sich sehr darüber gefreut, dass endlich wieder eine traditionelle Fasneteröffnung mit den Feuersprüngen der Hexen stattfinden konnte. Nach Einschätzung des Zunftmeisters war es ein sehr guter und auch lange ersehnter Beginn der närrischen Tage in der Narrenhochburg Bräunlingen.

Dabei ist das Hexenlaufen, das vor rund 200 Jahren in Bräunlingen seine Anfänge fand, ein ständig wechselndes Spiel, vor allem der närrisch gekleideten Kinder mit den Hexen in den Innenstadtstraßen. Die Kinder rufen den Hexen freche Verse entgegen und bringen sich in Verstecken in Sicherheit.

Die Urhexen vor dem Sprung Video: Dagobert Maier

Die Hexen wiederum jagen mit dem Besen den rufenden Kindern hinterher und versuchen, eines der Kinder zu erwischen. Dieses Spiel wiederholt sich immer wieder in Bräunlingen bis zum Fasnetmontag. Vor allem den Kindern macht es viel Spaß das ständige Wechselspiel m mit den Hexen zu provozieren und dann daheim zu erzählen, wie sie eine Hexe geärgert haben und dann vor ihr flüchteten.

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