Im nach 15 Jahren mit großer Spannung erwarteten Stadt-Fußballderby zwischen der Spielgemeinschaft Riedböhringen/Fützen und dem TuS Blumberg setzten sich in der Kreisliga A2 die Kicker aus der Kernstadt mit einem glücklichen 1:0 Sieg knapp durch. Mit seiner weißen Weste bleibt der TuS Blumberg auf Erfolgskurs und baute seine Tabellenführung auf fünf Punkte aus.

Neben dem sportlichen Reiz stand natürlich die Freude über die fast vergessene Derby-Situation im Mittelpunkt des Nachmittags. Es sei super, dass mal wieder die Kernstadt und ein Ortsteil fußballerisch aufeinandertreffen, sagte Markus Röthenbach vom SV Fützen. Und wenn der TuS-Vorsitzende Marco Hörenz ebenfalls seine Freude über das lange vermisste Nachbarschaftsduell ausdrückte, sprach er für fast alle, die sich mit den drei Vereinen und dem Fußball verbunden fühlen.

Knapp 500 Zuschauer sorgten für eine große Kulisse und waren für den Lokalkampf ein toller Rahmen. Von den Blumberger Anhängern wurde der glückliche Sieg enthusiastisch gefeiert. Vor allem der Fanclub Greenboys sorgte in der zweiten Halbzeit und besonders in der Schlussphase mit Megaphon und Trommeln ausgerüstet, für begeisterte Gesänge. Auch von den Fans der Gastgeber war speziell in den letzten zehn Minuten, als die Gastgeber alles auf eine Karte setzten, viel zu hören.

Typisch Derby, wenn das Spiel lange offen bleibt: Angeheizt von den Fans, auf dem Platz in der Schlussphase immer hitziger. In dem sonst sehr fairen Derby verteilte der Schiedsrichter neun gelbe Karten.

Schön, wenn das Blumberger Duell noch eine Geschichte schreibt, wie es eben nur der Fußball kann. Mit dem goldenen Tor, einem raffiniert geschossenen Freistoß, wurde der eingewechselte Fabio Berrer in der 80. Minute zum Mann des Tages. Und sorgte mit dem Siegtreffer für die Entscheidung.

15 Minuten zuvor war er eingewechselt worden. Nach überstandenem Kreuzbandriss und einem Muskelfaserriss in den vergangenen Wochen musste der Sohn des TuS-Trainers Frank Berrer weit über ein Jahr auf seinen lange ersehnten ersten Einsatz in der Kreisliga A2 warten.

„Ich habe im letzten Moment gesehen, dass sich der SG Torhüter von der Linie bewegte und habe diese Variante direkt aufs Tor zu schießen gewählt. Mit viel Glück landete dann der Ball im Netz“, kommentierte Fabio Berrer die spielentscheidende Situation.

Des einen Freud, des anderen Leid. Für den SG-Trainer Nuran Ardiclik war es eine vollkommen unverdiente Niederlage. „Wir waren die klar bessere Mannschaft“, war sein Kommentar.

Auch der Vorsitzende des VfL Riedböhringen, Jürgen Meister, zeigte sich nach dem Spiel sehr enttäuscht. „Wir waren die dominierende Mannschaft und haben uns beim Freistoß vor dem Siegestreffer naiv angestellt“, trauerte er den für ihn verschenkten Punkten hinterher. Da hält die Derby-Freude der Enttäuschung nicht stand.