Blumberg setzt mit dem Neubau des auf 16 Millionen Euro geplanten Schulcampus (neue Grundschule, Förderschule mit Mensa, Grundschulbetreuung) und der geplanten Erweiterung beim Schulzentrum auf die Zukunft der Kinder und Jugendlichen. Geplant ist dann auch, die bisher im Stadtbereich liegende Viktor-von-Scheffel-Werkrealschule mit in das Schulzentrum einzubinden.
Der erste Bauabschnitt läuft, bis zur Fertigstellung 2024 möchte Bürgermeister Markus Keller mit dem Gemeinderat die Zeit für die Planungsphase des zweiten Bauabschnitts nutzen. Deshalb wird bereits jetzt überlegt, wie es weitergehen soll, zumal die Schülerzahlen sich verringert haben. Wichtig ist für Bürgermeister Markus Keller allerdings die Tatsache, dass erst nach der Fertigstellung des Neubaus weitergemacht werden kann.
Vor diesem Hintergrund hatte er vor diesem eine Studie beim Architekten-Büro Spieker, Sautter, Lauer in Auftrag gegeben, die Vorplanung für den nun folgenden zweiten Bauabschnitt mit den aktuellen Schülerzahlen zu überplanen. Die Studie zeigte, dass auf dieser Grundlage einer dreizügien Schule (Verbundschule) für den weiterführenden Bereich rein rechnerisch der Raumbedarf ausreichend sei. Ein Erweiterungsbau an die bestehende Eichbergschule bräuchte – auf dem Stand der Schülerzahl von heute – also nicht zu erfolgen.
Ursprünglich geplant war, die Realschule mit der dann leer stehenden Eichbergschule (bisherige Grundschule) nach einer Sanierung und Erweiterung zu einer Realschule mit Werkrealschule zu vereinen. Bereits 2009 wurde die Realschule saniert, allerdings damals nicht die Notwendigkeit für einen Schulverbund (Realschule/Werkrealschule) berücksichtigt.
Der wesentliche Punkt dürfte die Entscheidung zwischen den Varianten 2+1 (zweizügige Realschule plus einzügige Werkrealschule oder die Variante 3 (dreizügige Verbundschule) sein. Erstere Variante benötigt insbesondre mehr Raum für Fachbereiche, die Verbundschule würde mit weniger Raumbedarf auskommen. Die 2+1 Variante wurde demnach 7059 Quadratmeter Raum, die Verbundschule nur 5792 Quadratmeter Raum benötigen.
Die Realschule würde im Wesentlichen so bleiben, die Stadtverwaltung hatte den Auftrag erteilt, die Gebäudeform zu nutzen und lediglich im Innenteil die notwendigen Veränderungen zu schaffen. Hierzu zählt der Einbau eines Aufzugs, um Barrierefreiheit zu schaffen. Die alte Eichenbergschule sollte bei diesem Plan für weitere Fachräume wie etwa Werken dienen.
Bei der bisherigen Variante zweizügige Realschule + einzügige Werkrealschule hatte man Kosten in Höhe von 14,2 Millionen Euro errechnet. „Allerdings“ so informierte Architekt Max Lauer, seien die Kosten von damals (Stand April 2022) um 31 Prozent gestiegen und auch in diesem Jahr schon um weitere fünf Prozent, sodass man eher von Kosten in Höhe von 14,8 Millionen Euro ausgehen könne. Die Sanierung der Eichbergschule würde Kosten von 7.740.793 Euro, der Umbau der Realschule von 1.270.758 Euro verschlingen. Somit würde sich die Erweiterung des Schulzentrums auf 9 Millionen Euro – ohne Erweiterungsbau – belaufen, im Gegensatz zu den 14,2 (14,8) Millionen Euro für die Variante 2+1.
„Es gibt viele Parameter, die wir nicht beeinflussen können, aber doch in die Überlegungen mit einbezogen werden sollten“, sagte Bürgermeister Keller. Zum einen sei dies der Ukrainekrieg mit den vielen Geflüchteten. Man könne davon ausgehen, dass sicherlich einige der Geflüchteten in Deutschland ihre Zukunft sehen und damit Platz in den Kindergärten und Schulen geschaffen werden müsse. „Wir dürfen nicht eine Minimalvariante ins Auge fassen, aber auch die enormen Kosten nicht außer Acht lassen“, so Keller. Vonseiten der CDU, aber auch der Freien Wähler wurden die Schülerzahlen aus dem Statistischen Landesamt mit einbezogen. Hier zeige sich, dass die Zahlen steigen, dies dürfte auch in Blumberg so sein. Deshalb gelte es nicht nur – so im Gemeinderat allgemein zu hören – nicht nur auf heute, sondern vorausschauend auf Morgen zu schauen. Bei den Anmeldungen der neuen Fünftklässler würde schon eine dreizügige Realschulklasse notwendig.
Außerdem besuchten nicht nur Blumberger Schüler die Realschule, es kämen auch Schüler aus den Nachbargemeinden. Auch diese sollten in Zukunft in Blumberg eine Bleibe finden und aufgenommen werden können. Freuen durften sich die anwesenden Schulleiter Sven Dorn und Konrektorin Anne Maier über die Meinung der Gemeinderäte, dass gute pädagogische Arbeit auch entsprechenden Raum benötigt. Der Gemeinderat forderte weitere Informationen zu den Schülerzahlen. Einer notwendigen möglichen Erweiterung in zehn bis 15 Jahren wäre definitiv noch weitaus teurer. Nun heißt es für den Gemeinderat, den Spagat zu finden zwischen praktisch Möglichem und finanziell Umsetzbarem.