Jetzt wird es amtlich. Wie bei der jüngten Gemeinderatssitzung Mitte Dezember von ihm selbst angekündigt wird sich der langjährige Fraktionssprecher der FDP, Werner Waimer aus dem Gemeinderat Blumberg verabschieden. Der offizielle Weg mit dem amtlichen Antrag zu seinem Ausscheiden ist bei der kommenden Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 26. Januar nur noch eine Formsache.

Nachfolge haben die Wähler entschieden

„Ich fühle mich nach 15 Jahren einfach ausgebrannt und will nun der jüngeren Generation Platz machen. Meine Nachfolge wurde intern bereits geklärt“, dreht sich für den 71-jährigen Liberalen aus Zollhaus das politische Rad ohne ihn weiter. „Die Zukunftsthemen in unserer Stadt betreffen die folgenden Generationen, deshalb möchte ich auch den Platz für einen Jüngeren räumen. Das ausgerechneten mein Sohn Silvio mein Nachfolger wird, haben nicht wir sondern die Wähler entschieden, „ sagt er nicht ohne Stolz.

„Ich durfte unter Bürgermeister Markus Keller den Aufbruch in eine neue Ära Blumbergs mitgestalten. Unter seiner Führung wurde im vergangenen Jahrzehnt viel bewegt“, stellt er in dieser Amtszeit zukunftsweisende Fortschritte fest. Die aktive Politik wurde ihm bereits in seinem Elternhaus in die Wiege gelegt. „Als ein politischer Mensch war mir der Ratschlag meines Vaters Eugen Waimer ein wichtiger Wegweiser.“ Was der Vater sagte? Wenn du etwas bewegen willst, musst du dich selbst engagieren.“

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Schon im 18. Lebensjahr schloss sich Werner Waimer 1969 den Jungdemokraten an. Bereits 1976 unterstützte er als Zweitkandidat im Wahlkampf den Landtagsabgeordneten Ernst Pfister. Hier entstand eine jahrzehntelange Freundschaft. „Sein Tod im vergangenen September machte mich sehr betroffen“, bleibt ihm diese Zeit in Erinnerung.

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Ein ganz enges Verhältnis pflegte er auch zu dem legendären Blumberger FDP Gemeinderat und unvergessenen Kreistagsabgeordneten Harald Mattegit. „Er war mir ein Freund und so etwas wie mein politischer Ziehvater“, blickt er dankbar zurück. Als das Gesicht der Blumberger FDP wird Werner Waimer wahrgenommen und als jahrelanger Vorsitzender des Ortsverbandes wird er von vielen Seiten geschätzt.

Abwasserdebatte muss beendet werden

Mit seiner Geradlinigkeit und klaren Standpunkten in diversen politischen Diskussionen wurde seine Meinung über die Partei hinaus von allen Seiten geachtet. Immer engagiert war er als Mitglied des Kreisvorstandes und Delegierter zum Bezirks- und Landesparteig an einigen Fronten zu finden. Auch das leidige Thema Abwasser mit den damit verbundenen Aktivitäten seines ehemaligen Parteikollegen Dietrich Kuntz haben ihn begleitet. Heute bringt der dafür kein Verständnis mehr auf. „Ich bin einer der letzten Gemeinderäte der diese Zusammenhänge überhaupt noch kennt. Ich wünsche mir, dass unter diese unnötige Debatte endlich ein Schlussstrich gezogen wird“, vertritt er eine klare Meinung.

Künftig mehr Zeit in den Bergen

In Zukunft will der Pensionär sich noch mehr seiner weiteren Leidenschaft widmen. Bergwanderungen im Sommer oder Ski- und Schneeschuhen-Touren im Winter in seiner zweiten Heimat Vorarlberg im eigenen Ferienhaus sollen den Zeitplan mit Ehefrau Jutta bestimmen. Zudem gehört das Fotografieren zu seinen Leidenschaften. Auch für die traditionelle Fastnacht in Zollhaus will er im Häs der Pfetzerzunft weiter aktiv bleiben. Dort hat er in seiner 25-jährigen Amtszeit als Zunftmeister viel bewegt. Für das privilegierte Pfetzergericht, wo am Fastnachtsdienstag bekannte Blumberger Bürger an den Pranger gestellt werden, ist er mit seinem feingeschliffenen Wort immer noch federführend. Selbstverständlich wird er die Politik weiter verfolgen und seiner Partei wenn nötig zur Seite stehen.

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