Selten in der Vergangenheit gab es solche Diskussionen um den Einsatz der Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt, wie im Jahr 2022. Sicher, es ist auch kein Jahr wie jedes andere.
Hoffte man nach der Corona-Pandemie auf eine ruhige Zeit, begann mit dem russischen Überfall auf die Ukraine dort ein Krieg mit weitreichenden Folgen – auch für Europa und Deutschland. Mittlerweile befinden wir uns in einer Energiekrise. Es herrscht Inflation, Strom, Öl, Gas – überall klettern die Preise auf rekordverdächtige Höhen.
Keine oder wenig Beleuchtung
In vielen Gemeinden hat man sich dazu entschieden, die Weihnachtsbeleuchtung daher zu reduzieren. Blumberg hat da eine andere Lösung gefunden – und zwar schon seit Jahren: Bei der Blumberger Weihnachtsbeleuchtung können Patenschaften für die aufgehängten Sterne, die mit den Lichterketten über den Straßen hängen, übernommen werden.
Diese Aktion wurde von dem Gewerbeverein „Blumberg Vereint“ ins Leben gerufen. Unter dem Ideengeber und Vorsitzenden Bodo Schreiber wurde dieses Angebot seit seiner Premiere in den ersten Jahren von vielen Teilnehmern wahrgenommen. Hintergrund war auch, so einen Teil der anfallenden Installationskosten zu deckeln.
Weniger Paten
„Während der Pandemie wurden diese Patenschaften aber wesentlich weniger“, stellt Bodo Schreiber ein rückläufiges Interesse fest. Nachdem sich der Gewerbeverein ‚Blumberg Vereint‘ aktuell mitten in der Auflösung befindet – die letzte Liquidationsversammlung findet am Dienstag, 20. Dezember, im Blumberger Hotel Gasthof Hirschen statt, wurde der Service für Patenschaften ab diesem Jahr von der Stadtverwaltung übernommen.

„Es haben sich auch einige Interessenten eingetragen. Aufgrund der Kurzfristigkeit haben wir die Anmeldefrist verlängert und die Paten können sich bei uns weiterhin melden“, erklärt Alexandra Bouillon vom Standortmarketing der Stadtverwaltung.
Sterne mit Namen
Unter dem Motto „Ein Stern, der deinen Namen trägt“ kann man unter verschiedenen Varianten wählen, um die weihnachtliche Stimmung in der Stadt zu unterstützen. In einer an dem jeweiligen Laternenpfahl angebrachten Tafel ist auch eine Veröffentlichung, für wen oder von wem dieser Stern leuchten soll, möglich.
Erinnerungen an einen nahen Verstorbenen oder ein Dankeschön für einen nahestehenden Menschen sind hier Beispiele. Auch der eigene Name kann bekannt gegeben werden. Selbstverständlich sei auch die Anonymität möglich. Dazu könne der Standort der Weihnachtsbeleuchtung in der Teves- oder Hauptstraße selbst ausgewählt werden. In diesem Jahr sind die Träger im Stadtzentrum in der Hauptstraße mit den Informationstafeln verewigt.
Das Modell scheint Erfolg zu haben und eines zu sein, das auch in der Zukunft Bestand haben dürfte. Bei der Stadt soll das stärker in Angriff genommen werden: „Wir wollen die Aktion im nächsten Jahr wieder intensivieren und die Bürger für diese Aktion rechtzeitig in Kenntnis setzen“, sieht Bouillon diese Weihnachtsaktion in Zukunft auch als festen Bestandteil der Weihnachtsbeleuchtung an.
Kostengünstig
In Blumberg hat man auf LED-Leuchtmittel umgestellt und daher die komplette Weihnachtsbeleuchtung angebracht. Das ist nicht überall auf der Baar der Fall. In Donaueschingen wurde etwa generell auf einen Teil der Beleuchtung verzichtet. Dort kommt auch hinzu, dass es für die Straßenlaternen einen neuen Plan für die Beleuchtung gibt. Von Mitternacht bis 5 Uhr morgens sind nahezu alle Laternen ausgeschalten, um Energie zu sparen.
In Bräunlingen wird mit einer teilweisen Abschaltung Geld gespart. Zwischen 22 und 5.30 Uhr soll auch dort nur jede zweite Laterne leuchten.