„Zehn auf einen Streich“: Unter diesem Slogan ist die Stadt Blumberg Ende 2014 in ein Förderprogramm des Landes eingestiegen, bei dem es darum geht, Bauflächen in Dörfern zu gewinnen. Die grün-rote Landesregierung will Kommunen in erster Linie dazu bringen, keine neuen Baugebiete auszuweisen, um so die Natur und die Landschaft zu schonen – ein wenn man so will ordnungspolitisches Ziel. Das Rathaus und der Blumberger Gemeinderat verfolgen dagegen eher praktische Absichten. Sie wollen die zehn Blumberger Dörfer beziehungsweise Ortsteile lebendig halten und ihnen weiterhin Entwicklungschancen ermöglichen. Daneben sprechen auch ökonomische Gründe dafür, Baulücken zu schließen – weil die Erschließung zum Beispiel mit Straßen und Kanälen bereits gesichert ist. Darauf machte Henner Lamm vom Büro Kommunalplan in der jüngsten Gemeinderatssitzung aufmerksam. Der Stadtplaner gab einen Zwischenbericht über das Projekt ab. Jetzt müssten noch die Leerstände erfasst werden und dann stehe eine weitere Gesprächsrunde mit den jeweiligen Ortschaftsräten an.
Achdorf und Teilorte:
In Achdorf gibt es sieben Baulücken, in Aselfingen neun, in Eschach acht, in Opferdingen fünf und in Überachen sieben. Außerdem sind in Achdorf sieben kommunale Bauplätze ausgewiesen. Als Entwicklungsziele werden unter anderem genannt, Tourismus und Gastronomie zu stärken, die dörfliche Struktur zu sichern und das Gemeinschaftsleben zu fördern.Epfenhofen:
Fützen:
26 Baulücken wurden bei der Ortsbegehung in Fützen aufgenommen, sieben kommunale Bauplätze sind im Angebot. Aufgaben der Zukunft sind es, die Nahversorgung zu sichern und auszubauen, den Dorfplatz zu beleben und den Wohnhausbestand zu modernisieren.Hondingen:
Bei elf Baulücken gibt es keine kommunalen Bauplätze. Als Entwicklungsziele für Hondingen sind definiert: Aktivierung des Leerstands- und Umnutzungspotenzials mit den Bürgern und die Stärkung des Ortszentrums.Kommingen:
Hier sind zwölf Baulücken vorhanden, kommunale Bauplätze gibt es keine. Auch hier gehören das Ortszentrum aufgewertet und das Gemeinschaftsleben mit den entsprechenden Einrichtungen gesichert.Nordhalden/Neuhaus: Zehn Baulücken stehen hier zwei kommunalen Bauplätzen gegenüber. Absicht ist es, den Tourismus voranzubringen und den Ortskern Nordhaldens zu stärken.
Randen:
Sieben Baulücken sind hier erfasst worden. Planer empfehlen, Kleingewerbe zu fördern und neu anzusiedeln. Außerdem sollten die Angebote für das Gemeinschaftsleben verbessert werden.Riedböhringen:
Die größte Baulückendichte weist Riedböhringen mit 28 aus, es gibt vier freie kommunale Bauplätze. Im Kardinal-Bea-Dorf gehören die Gebäude-Leerstände aktiviert und das Kleingewerbegebiet erweitert.Riedöschingen:
Zollhaus:
Sieben Baulücken sind vorhanden, kommunale Bauplätze gibt es keine. Zentrales Entwicklungsziel und wohl noch für viele Jahre ein Wunschtraum: die seit langem geforderte Umgehungsstraße.Mit „Zehn auf einen Streich“ habe die Stadt gute Vorarbeit geleistet, um Fördergelder aus dem Entwicklungsprogramm ländlicher Raum anzapfen zu können. Da ist sich Bürgermeister Markus Keller sicher. Er kann sich auch gut eine finanzielle Unterstützung von Seiten der Stadt vorstellen, wenn jemand in einem Dorf eine Baulücke schließt oder ein altes Haus abreißt und an derselben Stelle ein neues Gebäude errichtet. Ganz ähnlich wie die Förderung von Familien, die ihr Eigenheim in einem Neubaugebiet errichten.