Vor 201 Jahren, Ende Februar 1822, wurde in Bad Dürrheim der erste unterirdische Salzstock gefunden. Das sogenannte weiße Gold prägt seither die Geschichte der Stadt. Noch erhaltene historische Gebäude zeugen von den vergangenen Zeiten und von der Salzherstellung.
Die Geschichte der Stadt wird auf viele Arten lebendig gehalten. Zum Beispiel von den Salzsiedern aber auch vom Heimatmuseum am Busbahnhof, das vom Geschichts- und Heimatverein Bad Dürrheim betrieben wird. So waren beide dann auch am vergangenen Samstag am „Soletag“ beteiligt.
Im Hindenburgpark heizten die Salzsieder der Narrenzunft Bad Dürrheims die Solepfanne an und demonstrierten, wie das Salz abgeschöpft wird. Die Besucher konnten sich außerdem mit Sole-Wurst, Sole-Bauchspeck und Sole-Limonade verköstigen. Die Sole zum Schausieden erhalten die Salzsieder vom Solemar. Beim Schausieden, wie auch an der Fastnacht, treten die Sieder dann in der originalen Sieder-Tracht an. Sie lassen sich gerne bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen und erklären, wie die Salzgewinnung früher ablief.
Auch einen weiteren Brauch halten die Sieder hoch: Früher war es unter den Arbeitern nämlich Sitte, Schinken oder was auch immer die Männer essen wollten, in der heißen Sole garziehen zu lassen und dann gemeinsam zu vespern. Dafür benutzen die Salzsieder heute allerdings einen extra Kessel, der aber auch ganz traditionell über dem offenen Feuer steht.
Der Geschichts- und Heimatverein beteiligte sich dahingehend, dass auch am Samstag geöffnet war. Regulär ist das Heimatmuseum sonst immer sonntagmittags geöffnet und auf Vereinbarung für Führungen. Ein Besuch des Heimatmuseums ist sehr kurzweilig. Das liebevoll gepflegte Gebäude platzt aus allen Nähten. Die Ausstellung ist sehr vielfältig und bezieht sich nicht nur auf die Zeit der Salzgewinnung. Ein beliebtes Ziel der Museumsbesucher ist die Ausstellung zu den 50er-Jahren. Ein Eintritt ins Heimatmuseum wird nicht erhoben, die Arbeit und Betreuung erbringt der Verein rein ehrenamtlich. Doch Spenden sind natürlich jederzeit willkommen.
Bei zwei Führungen durch die Innenstadt führte der stellvertretende Vorsitzende des Geschichts- und Heimatvereins, Wilfried Strohmeier, in die Geschichte der Stadt und Saline ein. Die Rundgänge waren gut nachgefragt und sind auch immer wieder selbst für alteingesessene Bad Dürrheimer interessant.
Es war leider nicht allzu viel los in der Innenstadt. Dennoch ließen sich diejenigen, die gekommen waren, gerne in die seinerzeitige Art der Salzherstellung einführen.