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Das Casa Vitale in Bad Dürrheim steht unter einer neuen Leitung. Die Pflegeeinrichtung hat sich Anfang August von der gemeinnützigen Biloba GmbH in Berlin gelöst und wird in Zukunft direkt vor Ort verwaltet. Die neue Leiterin der jetzt unabhängigen Pflegeeinrichtung ist Andrea Oldach, die zuvor vier Jahre lang als Pflegedienst-und Einrichtungsleiterin im Haus tätig war.

Bereits Ende 2015 sei sie mit dem Wunsch auf die Biloba zugegangen, das Casa Vitale wieder selbstständig zu machen, sagt Andrea Oldach. "Ich bin der Meinung, dass Pflege individuell ist und schnelle Entscheidungen vor Ort braucht." Das sei mit einem großen Unternehmen, das viele Einrichtungen gleichzeitig verwaltet, nicht immer möglich.

"Ich wollte eine neue Herausforderung"

Mit der Eigenständigkeit geht aber auch ein Risiko einher. Bis 2012 ist die Casa Vitale Betreuungs-GmbH schon einmal eigenständig gewesen. Doch dann meldete sie Insolvenz an und wurde von der Biloba GmbH übernommen. Die 50 Jahre alte gelernten Krankenschwester Andrea Oldach ist sich daher bewusst, dass sie ein gewisses Wagnis eingeht. "Ich wollte eine neue Herausforderung", erzählt sie. Auch sei es ihr eine Herzensangelegenheit, das Casa Vitale wieder zu dem zu machen, was es einst sein sollte. "Über die Insolvenz ist die Begegnungsstätte eingeschlafen", meint die Einrichtungsleiterin. Das wolle sie mit bewährten und neuen Angeboten ändern.

Geplant sei beispielsweise, ein Nachmittagscafé an Sonntagen anzubieten. Auch eine Gymnastikgruppe und Gedächtnistraining solle ins Leben gerufen werden und das bestehende Angebot, zum Beispiel ein eigener Chor, gemeinsames Kochen und Spielenachmittage, erweitern. Ziel sei es, jeden Tag Veranstaltungen zu bieten, die nicht nur für Bewohner sind, sondern auch der Öffentlichkeit offen stehen. "Das Casa Vitale soll wieder der Lebensmittelpunkt im Wennerhof werden", hofft Andrea Oldach.

"Wir haben das ganz fließend gemacht"

Für die rund 60 Kunden, der größte Teil im ambulanten Pflegedienst, soll sich beim Übergang so wenig wie möglich ändern. "Wir haben das ganz fließend gemacht", erzählt Andrea Oldach. Gerade beim Personal sei es ihr Zeil gewesen, keine Einschnitte zu machen. "Das Personal ist das wichtigste in der Einrichtung. Da hat sich gar nichts verändert", sagt Oldach. Aber auch die Zeiten seien gleich geblieben. Anfänglich habe es Unsicherheit bei den Bewohnern gegeben, räumt die Einrichtungsleiterin ein. Doch die Sorgen habe man schnell aus der Welt schaffen können.

Auch eine einvernehmliche Trennung von der Biloba war der Einrichtungsleiterin wichtig. In der Übergangszeit sei sie stets in Kontakt geblieben, erklärt Andrea Oldach. Böses Blut zwischen den beiden Einrichtungen gebe es nicht. Sogar das Logo der Casa Vitale, das von der Biloba eingeführt wurde, habe die unabhängig gewordenen Einrichtung behalten dürfen, freut sie sich.