Bad Dürrheim (bim) Fasnetfans und fit in Sachen Onlinemedien und Informatik: Die Startbedingungen stimmen schon einmal bei Jan Brunnenkant und Artur Fuss. Die beiden 26-Jährigen sind ab sofort Projektmitarbeiter im Narrenschopf in Bad Dürrheim und arbeiten an digitalen Strategien für ein zukunftsorientiertes Museum.
Vor ihnen steht eine große Aufgabe: Nachdem das Fasnetsmuseum in das Pilotprojekt " Museum4punkt0 – Digitale Strategien für das Museum der Zukunft" des Bundes aufgenommen worden ist, arbeitet das Expertenteam bestehend aus Roland Wehrle, Präsident der Schwäbisch-Alemannischen Narrenvereinigung, Narrenschopf-Leiterin Kathleen Mönicke, Fasnetsexperte Werner Metzger und Ullrich Dittler, Professor am Institut für Angewandte Forschung an der Hochschule in Furtwangen, an dessen Umsetzung. Vergangene Woche hat das Museum die Mittelbewilligung in Höhe von 925 000 Euro erhalten.
Geplant sind zwei Teilprojekte: Mit 360 Grad-Projektionen von Fasnetsveranstaltungen sollen die Besucher in Kuppel 3 des Museums den Eindruck bekommen, sich mitten im Geschehen zu befinden. Die Bilder bekommt der Gast über sogenannte VR-Brillen, die virtuelle Realität direkt ins Auge des Nutzers projizieren. Zudem soll das Museum zum Kommunikationstraum werden: Die Gäste sollen dort digital ihre Bilder und Videos, damit ihre Erfahrungen und Eindrücke der Fasnet mit den anderen Besuchern teilen. "So sollen sie nicht nur ihre Erfahrungen weitergeben, sondern auch von denen anderer profitieren", sagt Dittler. Das ganze Jahr über sollen die Besucher so die Möglichkeit bekommen, Fasnet hautnah zu erleben, nachzufühlen zu können. Was die Experten dabei gemeinsam entwickeln, wird im Anschluss flexibel für andere Museen zur Verfügung gestellt. "Es geht um den Aufbau der digitalen Zukunft von Museen", sagt Wehrle.
Mit an Bord sind dabei nun auch Jan Brunnenkant, der gerade dabei ist sein Studium der Onlinemedien abzuschließen, und Artur Fuss, frisch gebackener Medieninformatiker. Sie beide haben an der Hochschule Furtwangen studiert und verbinden nun ihr Fachwissen mit ihrem Hobby: "Von Klein auf bin ich bei der Fasnet dabei gewesen", sagt Fuss. Auch Brunnenkant ist durch und durch Narr, hat als Mitglied der Schinderhexen die Zunft in seinem Heimatort Schömberg schon vor seinem Studium digital begleitet.
Das Projekt "Museum 4.0" wird von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz geleitet. Partner sind etwa das Deutsche Museum in München und das Deutsche Auswandererhaus in Bremerhaven. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat die Förderung des Projektes beschlossen.
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