Das wieder belebte Lichterfest feierte am vergangenen Wochenende eine fulminante Wiederauferstehung. "Genau 20 Jahre ist es her, dass das letzte Lichterfest im Kurpark gefeiert wurde", erklärte Kur- und Bäder-Geschäftsführer Markus Spettel bei der Eröffnung. Es musste eine Weile in der Geschichte gegraben werden, bis dies gewiss war. Gewiss ist aber auch eines: Projektleiter Daniel Limberger und das KuBä-Team drumherum haben einen neuen Meilenstein gesetzt. Die Resonanz der Besucher schlug sämtliche Erwartungen um ein vielfaches. Die Besucherzahl war schwer zu schätzen, es kann aber auf jeden Fall von mehr als 10 000 Besuchern insgesamt ausgegangen werden. Alle Helfer wurden schlichtweg von den Massen überrollt.

Der Kurpark war voll, Menschen soweit man sehen konnte. Vom Kurhaus weg bis hin zur anderen Seite bei der Sport- und Freizeitwelt. Schon vor dem offiziellen Beginn strömten die Besucher neugierig in den Kurpark. Während das Kreativ-Team aufgrund des Ansturms schier nicht zum Luftholen kam, füllten sich derweil überall die Sitzplätze. Allein 90 Biertischgarnituren waren im Bereich vor der Bühne unterhalb des Kurhauses aufgestellt. Wie es sich zeigen sollte, war die Coverband Radspitz ein Zugpferd. Viele Jahre waren die Musiker nicht mehr in der Region. Daher kamen aus dem ganzen Umkreis Besucher. Schnell waren dann auch weitere Sitzgelegenheiten wie Bänke und Loungewürfel besetzt.
Dann explodierte das Ganze durch den Ansturm irgendwie, die erwartete Menge Besucher hatte sich dermaßen vervielfacht, dass sämtliche Helfer und Logistik an ihre Grenzen stießen. Eine halbe Stunde Wartezeit an den Essensständen oder beim Weinstand war gar nichts. "Der Weinstand war eigentlich als Genießeraufenthaltsstätte gedacht", sagt Markus Spettel. Dass der so gut ankommt, hätten wir nie vermutet. Und der Weinstand kam mehr als gut an, verschiedene Weine gingen im Laufe des Abends aus.

Auch beim Kurhaus-Team waren am Abend die Töpfe leer. 32 Liter Chili con Carne, gegrillter Fleischkäse, Schnitzel, Kraut-Schupfnudeln – alles weg. Das bedeutete für das Küchenteam: Frühschicht. Nach einem Noteinkauf beim örtlichen Großhändler standen die Köche um sechs Uhr morgens am Sonntag schon wieder an den Töpfen, um alles vorzubereiten. Den anderen Speisenanbietern ging es nicht besser. Ein besonderer Leckerbissen waren die köstlichen Eisrollen, die vor den Augen der Gäste aus den von ihnen gewählten frischen Früchten und Zutaten auf Kühlplatten zubereitet, mit Sahne, Soße und verschiedenen Toppings vervollständigt, genüsslich geschleckt wurden.

Nachdem der Samstag alle Rekorde sprengte, ging es am Sonntag vergleichsweise verhalten los. Aber auch hier strömten schon bald wieder die Menschen durch den Park. Das Lichterfest wurde von allen Seiten gelobt. Es ist doch einfach eine tolle Sache, wenn die Kids so herumtoben können, während die Eltern ebenfalls schöne Stunden genießen. Vor allen Dingen hat es niemanden gestört, dass die Kinder dabei waren. Es war einfach alles herrlich harmonisch. Und wann sehen Kinder schon mal eine spektakuläre Feuershow, können nach Herzenslust zur Musik abtanzen und dann auch noch ein viertelstündiges Feuerwerk anschauen?

Wo Licht ist, ist auch Schatten. Klar haben die Gäste angesichts der extrem langen Wartezeiten gemurrt. Aber alle haben getan, was ihnen möglich war. Insbesondere das KuBä-Team hat Herausragendes geleistet und man kann sich sicher sein, dass das bei den Organisatoren kein zweites Mal vorkommen wird. Das Lichterfest jedenfalls kam spitzenmäßig an und soll – wenn es nach dem Willen der Besucher geht – auf jeden Fall wiederholt werden.