Sportschießen: – Die Freude stand dem 1. Kreisschützenmeister Bernd Schweizer noch vier Monate später im Gesicht: "Ausgerechnet an meinem Geburtstag wurde der Sportschützenkreis Hochrhein als Verein ins Register beim Amtsgericht Freiburg eingetragen." Bis es allerdings soweit war, hatte der oberste Hochrhein-Sportschütze so manchen Strauß mit Behörden auszufechten: "Es war ein langes Hin und Her."
Weitaus einfacher geriet Schweizer die Leitung des 63. Kreisschützentages, zu dem Ausrichter SG Tell Lauchringen die Delegierten von 17 Vereinen – drei glänzten durch Abwesenheit – in den "Hirschen" nach Breitenfeld gerufen hatte. Den Grund für das Ausweichen in die Nachbargemeinde erklärte Oberschützenmeisterin Annette Moosmann mit der umfassenden Sanierung des Lauchringer Schützenhaus: "Da hätten wir es im Moment nicht so gemütlich."
Gemütlich war dann auch der passende Begriff für die zweistündige Tagung. Die Jahresberichte der Wettkampfleiter und Referenten hatte Schriftführer Dieter Schöpf (SV Albbruck) den Delegierten in einer Sammelmappe vorgelegt. Diskussionen entsponnen sich nicht, was Eberhard Jehle vielleicht nicht ganz gefallen hat. Der Kreissportleiter aus Lauchringen stellte in seinem Rückblick die leicht provokante Frage: "Was wird in den Vereinen eigentlich mit Schülern und Jugendlichen trainiert?" Schließlich waren ihm für Kreismeisterschaften in der Disziplin "Dreistellung" wie schon 2017 erneut keine Teilnehmer gemeldet worden.
Ganz offensichtlich steuern die Vereine des Schützenkreises auf ein Generationenproblem zu. Auf der einen Seite hatte der kommissarisch tätige Wettkampfleiter Christoph Beckmann (SV Murg) beim Auflageschießen, an dem Sportschützen über 40 Jahre teilnehmen dürfen, einen Packen von rund 75 Urkunden an die erfolgreichen Schützen zu verteilen und bei der Wiederwahl dankend abgewinkt.
Auf der anderen Seite engagiert sich Jugendleiterin Anika Christoph vom SV Albbruck für den Nachwuchs, organisiert sechs Wettkämpfe übers Jahr und erreicht damit gerade einmal zehn junge Sportschützen. So dürfte manchem Delegierten das Lob, das Clemens Lampart zum Auftakt den Vereinen zur Jugendarbeit ausgesprochen hat, eher ein schlechtes Gewissen beschert haben.
Genügend Arbeit also bis zum nächsten Kreisschützentag, den der SSV Wittenschwand am 18. Januar 2020 in der Dachsberghalle ausrichten wird.
Schützenkönig-Titel für Lukas Höck und Christoph Denz
Freudestrahlend nahmen zwei junge Schützen die besonderen Ehrungen beim 63. Kreisschützentag entgegen. Lukas Höck, Nachwuchsschütze beim SV Albbruck, setzte sich mit einem 345 Teiler bei der Jugend durch. Kreisschützenkönig der Aktiven wurde mit einem 52 Teiler der Wittenschwander Schütze Christoph Denz.

Kassenprüfer Edgar Lasarzick und Hermann Stoll prüfen seit 15 Jahren
Mit Geschenkkörben dankte der 1. Kreisschützenmeister Bernd Schweizer den treuen Kassenprüfern. Seit 2004 gehen Edgar Lasarzick (SSV Stühlingen) und Hermann Stoll vom SV Bergöschingen bei Schatzmeister Hans Zimmer aus Erzingen über die Bücher. In Zukunft haben die beiden wiedergewählten Prüfer einen weiteren Weg vor sich. Neuer Schatzmeister ist Uwe Mühl von der SSG Wehr. Hans Zimmer schied nach 20-jähriger Kassenführung aus. Zuvor war er bereits drei Jahre lang Referent der Bogenschützen.

Neu gewählte Führung des SSK Hochrhein
Nahezu unverändert geht die Führung des Sportschützenkreises Hochrhein in die neue Legislaturperiode von drei Jahren. Gewählt wurden: 1. Kreissschützenmeister Bernd Schweizer (SG Tell Lauchringen), 2. Kreisschützenmeister Santus Grizzaffi, Kreisschatzmeister Uwe Mühl (beide SSG Wehr), Kreisschriftführer Dieter Schöpf (SV Albbruck), Kreissportleiter Eberhard Jehle (SG Tell Lauchringen), Kreisdamenleiterin Silvia Altmann (SV Murg), Kreisjugendleiterin Anika Christoph, Kreisjugendleiter (Bogen) Danus Stier (beide SV Albbruck), Wettkampfleiter Gewehr Michael Schmidt (SV Laufenburg), Wettkampfleiter Pistole sowie Referent Vorderlader und Pistole Michael Hähnke (SG Tiengen) sowie die Referenten Bogenschießen Walter Kaiser (ASG St. Blasien) und Wurfscheiben Fritz Rotzler (WTS Wehr).
Ehrungen beim 63. Kreisschützentag
Lediglich drei Sportschützen wurden vom 2. Kreisschützenmeister Santus Grizzaffi beim 63. Kreisschützentag für ihre Verdienste um den Schießsport ausgezeichnet. Die kleine goldene Ehrennadel des Südbadischen Sportschützenverbandes (SBSV) erhielt Hildegard Oertlieb vom SV Bergöschingen. Ihr Vereinskamerad Joachim Kern wurde mit der kleinen silbernen SBSV-Ehrennadel ausgezeichnet. Alina Krane von der SSG Wehr, übrigens deutsche Vizemeisterin im 3D-Bogenschießen, erhielt die kleine Ehrennadel des Sportschützenkreises Hochrhein. Neben den aktuellen Ehrungen holte der SSK Hochrhein die Auszeichnung für Dirk Ullrich vom BSC Lauchringen nach und überreichte ihm die kleine goldene SBSV-Ehrennadel.

Treffsicherer Oberschützenmeister Thomas Ranz
Traditionell eröffnen die Oberschützenmeister der Vereine des Sportschützenkreises Hochrhein ihren Kreisschützentag mit dem Schuss auf die Ehrenscheibe. Diese wird vom Vorjahressieger gestiftet. In Wehr hatte Bernd Merkt vom SV Bergöschingen die Scheibe gewonnen. Gemeinsam mit Oberschützenmeisterin Annette Moosmann vom Ausrichter SG Tell Lauchringen, überreichte Merkt die neue Scheibe seinem Nachfolger Thomas Ranz vom SV Laufenburg, der mit einer "Neun" den Sieg errang. (gru)
