Der Arbeitsplatz von Rebecca Göttel ist 15 Fußballfelder groß. Die junge Frau ist keine Sportlerin, sondern arbeitet als Försterin im Hegau. Dort kennt sie sich sicher besser aus als manch anderer.  

Wieso Rebecca Göttel Försterin geworden ist

Bereits als Kind war Göttel gerne in der Natur und hat viel im Wald gespielt. Bei einem Praktikum in einem Büro merkte sie außerdem, dass sie sich auch in ihrem Arbeitsalltag an der frischen Luft am wohlsten fühlt. Ein zweites Praktikum bei einem Förster brachte dann Klarheit. Schon am zweiten Tag wusste Göttel, dass Försterin ihr Traumjob ist. „Ich finde es toll, den Wald fit für die Zukunft zu machen“, sagt sie. Denn klar ist: Sie spürt bei ihrer Arbeit täglich die Auswirkungen des Klimawandels.  

Wie die Försterin den Wald gesund halten will

Zu Göttels Aufgaben gehört es auch, Bäume zu fällen. Dafür begutachtet sie jeden ganz genau – und entscheidet sich, wenn nötig einen Baum zu fällen. Dies sei wichtig, damit der Wald gesund bleibe, sagt die Försterin. Stehen zum Beispiel die Baumkronen zu dicht beieinander, sterben kleine Äste und die Kronen lichten sich. Die Folge: An solchen Stellen im Wald findet weniger Fotosynthese statt. Göttels Fazit: „Würde in diesem Wald weiterhin kein Baum gefällt werden, würde er gerade im Hinblick auf den Klimawandel an Stabilität verlieren.“ 

So entscheidet die Försterin Rebecca Göttel welche Bäume gefällt werden  

Dabei muss Göttel verschiedene Dinge bedenken, etwa wirtschaftliche Aspekte. Wofür gibt es finanzielle Förderungen für die Stadt und wie erreicht der Baum eine möglichst hohe Qualität? Aber auch das Thema Nachhaltigkeit spielt bei so einer Entscheidung eine große Rolle. „Ich habe um so manchen Baum lange gerungen“, räumt Göttel ein. Es sei ihr schwer gefallen, sich von einigen Bäumen dauerhaft zu verabschieden. Denn die Entscheidungen hätten Auswirkungen für mehrere Förstergenerationen: 135 Habitatbäume – Bäume also, die Lebensraum bieten – wurden bewusst erhalten.  

Der Wald ist ihr Arbeitsplatz: Rebecca Göttel ist Försterin Video: Laura Haunstein und Isabelle Graef