Christl Eberlein

Ohne Nummer ging nichts bei der Brennholzversteigerung in Sauldorf. Und die gab es bei Revierförster Daniel Benz, Kämmerer Günther Hermann und Christian Walter von der Liegenschaftsverwaltung. Gemeinsam überwachten sie Anmeldung und Gebotsabgabe der Interessierten.

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Ein- bis zweimal im Jahr kann in der Gemeinde Holz aus dem dortigen Forst ersteigert werden. 26 Bieter waren dieses Mal ins Rathaus gekommen. Im Angebot waren insgesamt mehr als 170 laufende Meter überwiegend Eichen-, Erlen-, Eschen- und Buchenholz. Deren Standorte in den Gebieten "Höfe", "Sauldorfer Hard" und "Mittelholz" waren 14 Tage zuvor bereits im Gemeindeblatt bekannt gegeben worden, so dass jeder, der bei der Versteigerung mitbot, zuvor schon einen Blick darauf werfen konnte.

Holz in Augenschein genommen

"Die meisten Bieter kommen wohl mit einer konkreten Vorstellung her und wissen schon genau, was sie haben wollen", sagte Harald Stumpf. Er nahm mit seinem Sohn Michael an der Brennholzversteigerung teil und hatte sich die Holzstapel, für die er seine Nummernkarte hob, genau in Augenschein genommen. "Man kauft ja keine Katze im Sack", scherzte er.

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Nicht zum ersten Mal waren die beiden Männer bei der Brennholzversteigerung in Sauldorf dabei. Sie decken jedes Jahr einen Teil ihres Heizmaterialbedarfs durch das Angebot der Gemeinde. Dieses Mal hatten sie es auf Buche und Erle abgesehen. Natürlich spielte der Standort eine große Rolle. "Es ist gut, an das Holz zu kommen, weil es nicht weit entfernt liegt. Außerdem ist es teurer, wenn man es bestellt", erklärte Harald Stumpf. Zwar müsse man es selbst klein schneiden und trocknen, aber er und sein Sohn machten diese Arbeiten gerne. "Ein bisschen Spaß muss man schon daran haben, sonst ist es besser, wenn man sich Holz bestellt."

Keine längeren Lagerzeiten

Scheu vor der Arbeit hat mit Sicherheit keiner der Mitbieter. Damit ist die erste Voraussetzung für die Versteigerung erfüllt, denn binnen vier bis sechs Wochen muss das ersteigerte Holz aus dem Wald geholt werden. Längere Lagerzeiten im Gemeindeforst sind nicht gestattet.

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Zweite und wichtigeste Voraussetzung für die Brennholzversteigerung ist das Einhalten der Sicherheitsvorkehrungen im Wald. Ein Motorsägenlehrgang ist ein Muss, wenn man sein Brennholz selbst machen möchte. Auch die schriftliche Bestätigung über die Sicherheitsunterweisung des Revierförsters und die Erlaubnis zum Befahren des Waldes gehört zu den Vorbereitungen. "Der Gemeindewald ist zertifiziert", klärt Daniel Benz auf. Die Vorschriften, die sich daraus ergeben, müssten daher unbedingt eingehalten werden.

130 Meter in 30 Minuten

Vor der Versteigerung machte Revierförster Benz noch einmal auf die Bestimmungen aufmerksam, auch wenn die meisten Bieter zum wiederholten Mal in den Reihen saßen. Und dann kamen die vier Reisschläge und 42 Polter Holz (am Rand von Waldwegen aufgestapelte Baumstämme) unter den Hammer. Gerade einmal 30 Minuten dauerte die Versteigerung. Das Endergebnis stellte die drei Verantwortlichen eindeutig zufrieden. Drei Reisschläge und 130 Meter Holzpolter hatten in der kurzen Zeit den Besitzer gewechselt. Ein gutes Ergebnis für die Gemeinde.

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Im vergangenen Jahr waren rund 100 Festmeter liegen geblieben, die dann an die Industrie weiterverkauft wurden. Großer Beliebtheit erfreuten sich vor allem Eiche und Buche. Teilweise boten bis zu fünf Teilnehmer auf ein Angebot. In dem Fall stieg der Preis dann in Fünf-Euro-Schritten bis nur noch eine Nummernkarte hochgehalten wurde. So ging zum Beispiel ein Polter mit 3,86 Metern Eichenholz mit einem Startpreis von 190 Euro schließlich für 230 Euro an den Höchstbietenden. Die meisten Posten aber hatten mit einem Bieter schnell ihren Abnehmer gefunden. Bezahlt wurde direkt nach der Versteigerung. Beträge zwischen 95 und 940 Euro kamen dabei zusammen.

Termine auf der Homepage der Gemeinde

Die öffentliche Versteigerung des Brennholzes in Sauldorf findet in der Regel einmal im Jahr statt. Die Termine werden im Gemeindeblatt und auf der Homepage der Gemeinde bekannt gegeben.