Seit dem Jahr 2010 betreibt das Wohlfahrtswerk Altenhilfe gGmbH das Pflege- und Wohnzentrum Grüne Burg der Sozialgenossenschaft WoGA Pfullendorf (“Wohnen und Gesundheit im Alter“) mit stationären Wohngemeinschaften und insgesamt 55 Plätzen. Die WoGA Pfullendorf ist für die Finanzierung des Komplexes zuständig und somit auch für die Kosten des Umbaus, der aufgrund der Vorgaben der Landesheimbauverordnung notwendig ist. Die Verordnung gibt vor, Wohngruppen auf eine Größe von 15 Personen zu begrenzen.

Bessere Betreuung durch kleinere Wohngruppen

„Im Pflegeheim setzte man sich intensiv mit den Möglichkeiten einer räumlichen Neugestaltung auseinander und beschloss, die Chance zur Verkleinerung der Gruppen für ein neues Konzept zu nutzen“, informiert Sonja John, Leiterin der Unternehmenskommunikation des Wohlfahrtswerks für Baden-Württemberg über die Ergebnisse. Künftig werden nur noch nur noch acht bis zehn Personen gemeinsam betreut.

Mindestanlagebetrag beim Crowd-Darlehen beträgt 100 Euro

Neue Wege geht die WoGA Pfullendorf auch bei der Finanzierung des Vorhabens. Für das Wohnzentrum Grüne Burg will man erstmalig den Ansatz des Crowd-Darlehens nutzen, bei dem Personen Geld in Projekte investieren, an die sie gemeinsam glauben. „Für die Umsetzung des Crowd-Darlehens greift die WoGA auf die Expertise der auf soziale Investments spezialisierten Online-Plattform Xavin zurück“, erläutert Unternehmenssprecherin John.

Der Dienstleister stelle dabei für die Anleger sechs verschiedene Darlehenspakete zur Verfügung, mit einer Verzinsung von bis zu 4,50 Prozent pro Jahr und angelegt wird für eine Laufzeit von sechs Jahren. Auf Anfrage des SÜDKURIER ergänzt John, dass der Mindestanlagebetrag 100 Euro beträgt.

Heimkosten für Bewohner erhöhen sich durch Finanzierungsform nicht

Die Frage, ob sich durch diese Finanzierung mitsamt garantierter Verzinsung die Kostenanteile für die Heimbewohner erhöhen, wird von ihr verneint: „Das Crowdfunding ist eine alternative Finanzierungsform zu einem herkömmlichen Bankdarlehen.“

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Auch Altenhilfeträger müssten sich bei der Finanzierung von Maßnahmen mit neuen Wegen der Finanzierung auseinandersetzen, um zusätzliche Quellen zu erschließen. „Das Wohlfahrtswerk sorgt dafür, dass die Landesheimbauverordnung umgesetzt werden kann und die Zukunft der Grünen Burg gesichert ist“, erklärt Sonja John abschließend.

Wohlfahrtswerk ist Generalmieter für 15 Wohnungen

Sie bestätigt, dass das soziale Unternehmen in Pfullendorf an einem weiteren Projekt beteiligt ist, und zwar als Generalmieter von 15 Wohnungen für Betreutes Wohnen, die ein Bestandteil des Gebäudekomplexes sind, den die Sagur-Group derzeit an der Adolf-Kolping-Straße baut.