Nach der Premiere des Musik-Zirkus-Festivals (MuZi) ziehen die Veranstalter insgesamt ein positives Fazit des viertägigen Veranstaltungsmarathons im Seepark. Nach dem ersten Schlagerfestival am Freitag hätten Besucher bei ihm wegen Karten für die Samstagsvorstellung angefragt, und sich wegen Vorbestellung für MuZi-Festival 2024 erkundigt, erzählt Lothar Böhler im SÜDKURIER-Gespräch. Mitveranstalter Sascha Steiger freute sich besonders über das bunte Treiben auf dem Rummelplatz mit Autoscooter, Kettenkarussell, Hüpfburg und Miniatureisenbahn, das hunderte Kinder mit Eltern und Großeltern am Sonntag in den Seepark lockte. Viele Familien hatten sich von den überfüllten Bodenseeanrainergemeinden auf den Weg gemacht, um unbeschwerte Stunden zu erleben. Enttäuscht waren die Organisatoren, die das Mammutprojekt mit vielen Helfern binnen weniger Wochen stemmten, dass der geplante Comedy-Abend am Montag mangels Interesse abgesagt werden musste, denn im Vorverkauf waren zu wenige Karten abgesetzt worden.
Fans machen beim Schlagerfestival begeistert mit

Das Zirkuszelt, in das mit Bestuhlung etwa 750 Besucher passen, war am Sonntagabend, als die AC/DC-Coverband „The Jack“ ihre Show ablieferte, mit rund 250 Besuchern zwar nicht voll, aber die Stimmung war super. „Das ist echt die beste Cover-Band, die ich kenne“, schwärmte Hans-Jörg Schilling, ein ultimativer Fan der australischen Kultband. Finanziell sei man gerade so rausgekommen, erklärte Veranstalter Sascha Steiger. Ein absoluter Erfolg waren die beiden Veranstaltungen beim „Schlagerfestival“, bei der sich Größen der Branche wie Markus Wolfahrt, Francine Jordi, Bernhard Brink oder Bata Ilic auf der Bühne ihren Fans präsentierten.
Gänsehautfeeling und super Stimmung
Ein Highlight war der erste Soloauftritt von Alexandra Hofmann, die beim MuZi-Festival in etlichen Rollen präsent war, denn sie agierte als Moderatorin und war mit Ray Schnutenhaus von ArtMedia auch Mitveranstalterin. Der Auftritt von Nino de Angelo erzeugte sogar bei Steiger und Böhler ein wahres „Gänsehautfeeling“, wie die Veranstaltungsprofis verrieten. „Wir Veranstalter würden das MuZi-Festival fortsetzen“, antwortete das Duo auf die SÜDKURIER-Frage, ob es 2024 und die Folgejahre im Seepark diese Veranstaltung geben wird. Jetzt müsse man die vergangenen vier Tage aufarbeiten, und es gebe sicher ein paar „Stellschrauben“, an denen man drehen müsse.
Hard-Rock mit AC/DC-Coverband „The Jack“

Nach zwei Abenden randvoll mit Schlagermusik gab es am Sonntag im Seepark das Kontrastprogramm. Gute zwei Stunden lang beschallte „The Jack“ das Publikum mit feinstem Hardrock, laut und kompromisslos. Da das Zelt nicht ausverkauft war, hatten die Fans ausreichend Platz zum Tanzen und Luftgitarre spielen. Die Band – vom schwäbisch schwätzenden Leadgitarrist Matze gerne auch mal als Kapelle bezeichnet – rockte als AC/DC Coverband das Zirkuszelt. Wie Angus Young trat Matze mit britischer Schuluniform samt Tornister auf dem Rücken auf. Mit vollem Körpereinsatz gab er auf und vor der Bühne alles.
Fans hören den „leibhaftigen“ Brian Johnson
Auch Suni stand dem echten Sänger in nichts nach. Wenn man die Augen schloss, konnte man meinen, den leibhaftigen Brian Johnson zu hören. Diejenigen, die wie Lino Luciano aus Pfullendorf, die australische Band schon im Original erlebt hatten, attestierte „The Jack“ hohe Authentizität. Dabei gab es nicht nur Klassiker wie „TNT“, „Highway to hell“ oder „Hells Bell“ auf die Ohren, sondern auch weniger bekannte Titel wie „Can I sit next to you girl“. Als der Song 1974 veröffentlicht wurde, war Paula aus Überlingen noch lange nicht geboren. „Meine Eltern sind der Grund, dass ich AC/DC klasse finde, bei uns zu Hause läuft meistens Hardrock“, so die 16-jährige. „AC/DC geht immer, anytime, anywhere“, bestätigt ihre Mutter Nicole Krause.