In diesem Jahr wird der Seepark 20 Jahre alt, coronabedingt wird es allerdings keine große Geburtstagsparty geben. Jörg-Arne Bias, Leiter des Eigenbetriebs Seepark Linzgau, hegt dennoch die Hoffnung, dass bald wieder Leben einkehrt. „Die Veranstalter von Summerty, Biker Days, Oktoberfest und Musikprob haben Interesse bekundet, obwohl es natürlich schwierig ist, Künstler zu buchen, wenn man nicht weiß, wie sich die Lage entwickelt.“

Die Vorbereitungen für die Eröffnung der Badesaison gehen ihren gewohnten Gang. Die Wege wurden frisch gekiest, verrottetes Laub, altes Geäst und Schilf eingesammelt, neue Sitzbänke aufgestellt. Das neue Badehaus mit Umkleide, Duschen, Toiletten sowie Sozialräumen für Mitarbeiter des Seeparks wird demnächst fertig gestellt sein. Auch die Befestigungs- und Sicherungsmaßnahmen im Uferbereich bei der Wasserskianlage sind so gut wie beendet. Dort kommt es seit Ende Februar zu größeren Bauarbeiten. „Der sinkende Wasserstand hat im Laufe der Zeit dazu geführt, dass sich die Steine gelockert haben“, erklärt Christoph Teuber von Teuber Mietservice und Gartenbau, der die großen Steine mit dem Bagger wieder an Ort und Stelle verfrachtete.

Untersuchungen zum Wasserstand noch nicht abgeschlossen
Der Wasserstand, so Bias, ist bis Januar um 50 Zentimeter angestiegen, doch seither tut sich wenig, da es an Niederschlägen fehlt. Die Untersuchungen gemeinsam mit dem Wasserwirtschaftsamt, ob der niedrige Wasserstand auch noch andere Ursachen haben könnte, dauern an. „Es liegt aber nicht daran, dass der Boden an den Stellen verschlickt ist, an denen das Grundwasser nach oben drückt. Das haben Taucher schon untersucht“, so Bias.

Der Betrieb der Wakeboard- und Wasserskianlage ist nicht gefährdet, vergangenes Jahr wurde der Untergrund an einigen Stellen ausgespült. „Der Wasserstand ist echt in Ordnung“, sagt Herman Geil, der die Anlage betreibt. „Unser Plan war, an Ostern zu öffnen, aber je nach Inzidenz wird das noch ein bisschen dauern. Wir haben gerade eine neue Liftsteuerung eingebaut, aber nicht in neue Kicker investiert. Ansonsten sind wir optimistisch, es muss ja weitergehen.“ Wie bereits 2020 soll es eine personenbezogene Registrierung an der Kasse geben und auch die Absperrung wird wieder aufgebaut.
Öffnung des Strandbads möglicherweise an Pfingsten
Das Strandbad soll um Pfingsten herum öffnen. Wie es aussieht, zu den gleichen Bedingungen wie im vergangenen Jahr. Bereits 2020 war von Corona überschattet. Saisoneröffnung war damals erst Mitte Juni: Badegäste wurden nur nach vorheriger Registrierung aufs umzäunte Gelände gelassen, vormittags und nachmittags durften jeweils maximal 550 Leute das Bad besuchen.

Dem Tauch-Shop im Seepark droht die Pleite. „Mit dem Shop bin ich am Limit“, erzählt Walter Sonntag. „Ich konnte ja wegen des Lockdowns im Einzelhandel ein Jahr lang kaum öffnen. Miete muss ich aber weiterhin zahlen.“ Click & Collect funktioniere nur bedingt. „Da ist es für viele einfacher, sie bestellen mehrere Sachen online zu Auswahl und schicken dann kostenlos zurück, was nicht gefällt.“ Hinzu komme, dass bei ihm viele Leute kaufen, die einen Tauchurlaub planen, doch während der Pandemie könne ja keiner großartig verreisen und so gebe es auch keinen Bedarf. Trotzdem werde er jetzt aktuelle Ware ordern. „Denn wenn ich den Shop wieder ganz normal öffnen darf, muss ich den Kunden ja auch etwas anbieten können.“ Coronahilfe habe er im Frühjahr erhalten und im Herbst erneut beantragt. „Da kam aber noch nichts.“ Mit seiner Tauchschule will er loslegen, sobald das Wetter schön wird, vermutlich im Mai. „Die Betreuung ist dann eben 1:1, ein Tauchlehrer, ein Schüler. Die Ausrüstung bleibt für die Dauer des Kurses beim Schüler. Da wäre es natürlich gut, ich hätte eine hohe Stückzahl an Ausrüstungen, aber ich kann jetzt keine 7000, 8000 Euro investieren.“

Flexibilität und Kompromisse sind notwendig
„Wir sind motiviert, das rauszuholen, was unter den gegebenen Umständen geht. Wir werden das Maison du Lac auf jeden Fall aufmachen“, sagt Betreiberin Aline Witschel. „Wahrscheinlich zunächst einmal von 12 bis 16 Uhr, es muss ja irgendwo rentabel bleiben.“ Sie will sich mit der Gastronomie im Seepark auf ein Angebot „to go“ konzentrieren, solange sie noch nicht regulär öffnen kann. „Vielleicht können wir dadurch ein bisschen Umsatz erarbeiten, ich werde dort meine fest angestellten Mitarbeiter einsetzen.“ Wenn das Wetter schön sei, könne man Picknickkörbe bei ihr bestellen. „Wir sind da ganz flexibel, je nach Wetterlage. Es wäre natürlich toll, wir könnten den Biergarten nutzen. Doch im Moment darf da niemand sitzen, es ist traurig, so eine tote Fläche zu haben.“

Erste Konzerte sind in vorsichtiger Planung. „Wir brauchen eine Perspektive. Ich bin optimistisch und denke, es wird funktionieren, auch wenn wir Kompromisse eingehen müssen!“ Sie lasse sich gerade vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands beraten, um in naher Zukunft mit einem neuen Konzept durchzustarten.