In der Weltmusik ist sie zu Hause, die amerikanische Band Hazmat Modine. Während der vergangenen vier Wochen tourten die sechs Musiker durch Deutschland, Österreich, die Schweiz und die Niederlande. Nun machten sie in Pfullendorf Station. Die Stadthalle wandelte sich in einen Schmelztiegel und das war nur zu einem kleinen Teil den hohen Sommertemperaturen geschuldet. Als „Hazmat Modine“ auf der Bühne stand, brodelte es vor guter Musik und noch besserer Laune.
Frontmann Wade Schumann hatte fünf weitere Top-Musiker mitgebracht: am Sousaphone spielte Joseph Daley, Pamela Flemming machte Stimmung mit der Trompete, nicht fehlen durfte Gitarrist Erik Della Penna und Patrick Simard wirbelte die Sticks am Schlagzeug. Komplett machte den Sound die Violinistin Daisy Castro. Zusammen hatte die Combo einen satten Mix aus Blues, Jazz, Country, Klezmer, Swing, Soul, Calypso, Rock‘n‘Roll und afrikanischen Klängen dabei – Weltmusik eben, zu der eigentlich jeder musikalische Einfluss passt. Wenn man das Ganze dann so würzig, spritzig, exotisch und harmonisch kombiniert wie „Hazmat Modine“, kann nur Fantastisches dabei Herauskommen.
Die Band steuerte einen Titel zum Wim Wenders-Film „Pina“ bei, sie komponierte den Soundtrack zu einem japanischen Gangsterfilm, der wochenlang die iTune Download Charts im Genre Blues anführte und spielten seit 2007 in mehr als 30 Ländern. Ihre Musik wurde mehrfach live im Fernsehen übertragen und erhielt bereits den französischen Schallplattenpreis „Grand Prix Charles Cros“ für ihr zweites Album „Cicada“.
Die Band hinterließ nach ihrem zweistündigen Auftritt ein begeistertes Publikum, das teilweise von weit her angereist kam. Einer dieser Fans war Ingo Adlung aus der Nähe von Böblingen. Er hatte das Ensemble in New York spielen gehört und fand Band und Musik „so toll“, dass er, zurück in Deutschland, sofort nachschaute, wo er Hazmat Modine noch einmal erleben konnte.