Stefanie Lorenz

Bücher hat sie schon immer verschlungen; den Beruf der Buchhändlerin hat sie vor Jahren erlernt. „Buchhändlerin ist man einfach in der Seele“, sagt Karina Wenger. Und deshalb kehrt sie jetzt zu ihren Wurzeln zurück: Nach dem Studium der Betriebswirtschaft und zehn Jahren des beruflichen Engagements im Personalwesen bei verschiedenen Firmen in der Region hat die gebürtige Königseggwalderin sich einen Lebenstraum erfüllt und eine Buchhandlung übernommen. Wenger ist die Nachfolgerin von Michael Schlageter, der fast zwölf Jahre lang die Linzgau-Buchhandlung in Pfullendorf betrieben hat.

Aus der „Linzgau-Buchhandlung“ wird jetzt „Lesereich“: Nicht nur einen neuen Namen, sondern auch ein neues Farbkonzept, einen gemütlichen Sitz- und Schmökerbereich und eine gut ausgestattete Spielzone für kleine Besucher hat Karina Wenger bereits vor der Wiedereröffnung am 18. Januar verwirklicht. „Da ich selbst kleine Kinder habe, weiß ich, wie wichtig es ist, Orte zu schaffen, an denen man auch einmal durchatmen kann“, sagt die dreifache Mutter zu ihrem neuen Raumkonzept.

Regionalien sollen eingeführt werden

Beim Sortiment hat sie bislang nichts Grundsätzliches verändert. Karina Wenger will aber künftig sogenannte Regionalien, also Produkte aus der Region, einführen. „Das könnten zum Beispiel Bücher und Geschenkartikel der Tourist-Information Pfullendorf sein“, sagt sie. In der Buchhandlung arbeitet neben der Chefin noch Vollzeit-Kraft Sandra Anlauf im Verkauf.

Die bewährten Lesungen, die Michael Schlageter organisiert hatte, soll es auch weiterhin geben – und Karina Wenger hat viele weitere Ideen für einen Ausbau des Veranstaltungskonzepts. Sie will Nachmittage für Familien einführen, bei denen Spiele in der Buchhandlung ausprobiert werden können. Das sollen ausgewählte Brettspiele sein. „In dieser Woche fahre ich zur Nürnberger Spielwarenmesse und bringe sicher wieder jede Menge Inspirationen mit“, sagt Wenger. Die erste Veranstaltung unter ihrer Ägide wird am Samstag, 25. März, um 15 Uhr stattfinden. Dabei wird die freie Erzählerin Momo Heiss Geschichten vortragen.

Idee für ein integriertes Café

Die Buchhändlerin hat langfristige Pläne für ihren Laden in Pfullendorf. „Ich würde gerne ein Café integrieren als Ort der Begegnung“, sagt sie. Das nämlich hält die 39-Jährige für das größte Pfund, mit dem Buchläden wuchern können: den persönlichen Kontakt zu den Kunden, die Beratung und Gespräche von Mensch zu Mensch. „Das kann das Internet nicht leisten“, blickt Karina Wenger zuversichtlich auf ihr Ziel, einen florierenden Laden in Zeiten des Online-Buchhandels zu betreiben.