Als es zu Beginn der Veranstaltung noch ruhig ist, macht sich Foodtruck-Besitzer Tobias Flohr noch Sorgen, dass aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage die Besucher ausbleiben könnten. „Den Leuten fehlt vielleicht das Geld“, erklärt er. Sechs verschiedene Essens- und Getränkestände haben sich samt DJ am Donnerstagabend rund um den Brunnen vor der Tourist-Information in der Altstadt von Meßkirch eingefunden. Flohr hat den Streetfood-Abend unter dem Motto „After-Work meets Streetfood“ am Donnerstagabend gemeinsam mit der Stadt Meßkirch organisiert.
Das Wetter spielt mit

Um 18.30 Uhr können die Veranstalter erleichtert sein. Der Platz zwischen Haupt- und Grabenstraße ist nun gut gefüllt. Auch das Wetter spielt mit, die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel. Auf der Treppe am Brunnen sitzen Menschen und genießen das Streetfood aus aller Welt. Die Wagen bieten an diesem Abend Asia-Gerichte, mexikanische Küche und Burger an. Dazu ist Milano Kaiser mit seinem Foodtruck aus Dillingen an der Donau angereist. Seine Kartoffelhütte bietet – wie der Name schon sagt – ausschließlich Kartoffelgerichte. An diesem Donnerstag sind es Kartoffelecken- und spiralen. Die gehen offenbar gut, denn viele Besucher laufen mit den auffälligen Spießen über den Platz.
Reaktionen der Besucher
Drei solcher Spieße gönnen sich auch drei Damen, die gleich um die Ecke bei der AOK arbeiten. „Wir sind vorher nochmal nach Hause gegangen und haben uns umgezogen“, antwortet eine der AOK-Mitarbeiterinnen auf die Frage, ob sie gleich nach der Arbeit auf die After-Work-Party gekommen sind? Ob sie später noch tanzen werden, verneinen die drei Damen. Dabei gibt sich der DJ mit dem Namen „Steinpils“ an den Turntables größte Mühe, die Besucher in Stimmung zu bringen. Er spiele heute eher House und Elektro, aber weniger härtere Sachen, sagt der DJ, der auch in der Kulturfabrik Zollernalb (früher Tropi Albstadt) und im Alfons X in Sigmaringen auflegt. Vor einem der Food-Stände verleibt sich eine Gruppe Anfang 20-Jähriger verschiedene Burger ein. Man sieht förmlich, dass es schmeckt. Sie sind keine Arbeitskollegen, treiben aber gemeinsam Sport in der Handballabteilung des Turnvereins Meßkirch, wie sie berichten.

Am Asia-Stand bereiten Omar Almalla und Torsten König unter anderem leckere Dumplings zu. Dumplings sind chinesische Teigtaschen mit Hühnerfüllung. Die Beiden waren mit ihrem Foodtruck schon auf großen Konzertveranstaltungen – unter anderem mit Robbie Williams in München. Meßkirch sei klein und fein und mache großen Spaß, meint Asia-Koch Almalla.
Natürlich gibt es während des Streetfood-Abends auch etwas zu trinken. Thomas Brecht steht hinter dem Tresen seiner rollenden Vinothek mit dem Namen „Weinboys“. Brecht wünscht sich, dass der Streetfood-Markt wieder – wie vor Corona – regelmäßig stattfindet.
Ab 21 Uhr leert sich der Platz zunehmend. Die aufkommende Kälte ist wohl der Grund, dass sich die meisten Besucher auf den Heimweg machen. Da hilft auch der heiße Glühwein nicht, der noch ausgeschenkt wird. Um 22 Uhr schließen die Essens-und Getränkestände so langsam.
Organisator wünscht sich mehr Echo
Organisator Tobias Flohr ist nicht ganz zufrieden, wie er am nächsten Morgen dem SÜDKURIER berichtet. An frühere Zeiten vor Corona kann die Veranstaltung offenbar noch nicht anknüpfen. „Ich habe mir angesichts des Wetters etwas mehr Besucher erhofft“, sagt Flohr. Früher sei der Platz so voll gewesen, dass man kaum mehr laufen konnte, ergänzt er.