Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause waren sie wieder für die „Aktion Kilo“ tätig: die Ministranten der Seelsorgeeinheit Meßkirch-Sauldorf. Fünf Stunden haben sich die Jungs und Mädels am Samstag in die Meßkircher Lebensmittelläden gestellt und die Kunden um Unterstützung für die Lebensmittelsammlung gebeten. Dabei richteten sie Jugendlichen die Bitte an die Kundschaft, bei ihrem Einkauf „ein Kilo“ mehr an haltbaren Lebensmitteln zu kaufen, als sie eigentlich benötigen und dieses beim Verlassen des Ladens am Ausgang zu spenden.
Verteilung an Bedürftige im Dekanat
Die Lebensmittel und/oder Hygieneartikel, die bei dieser Aktion zusammenkommen, werden von Ehrenamtlichen und Mitarbeitern des Caritasverbands und des katholischen Jugendbüros Dekanat Sigmaringen-Meßkirch eingesammelt, sortiert und verpackt. Die Caritas benötigt die Lebensmittel dringend für Menschen in der Region, die sich in Notsituationen befinden. Die gesammelten Lebensmittel werden dann über mehrere Monate an bedürftige Menschen im Dekanat Sigmaringen-Meßkirch durch den Caritasverband Sigmaringen verteilt. Insgesamt mehr als 250 Kinder und Jugendliche aus den Jugendverbänden und Ministranten engagierten sich laut Caritas bei der „Aktion-Kilo“.
Jeden Kunden angesprochen
In Schichten haben sich die Ministranten der Seelsorgeeinheit aufgeteilt, um innerhalb von fünf Stunden möglichst viel Lebensmittelspenden zu sammeln. Die Ministrantinnen der Pfarrei St. Matthäus aus Bichtlingen, Hanna Hein, Pia Heinemann, Sonja Walter, Lorana Weber, Judith Stengele sowie Maria und Ida Horn hatten beschlossen, diese Zeit ohne Schichtwechsel abzuarbeiten. Angetan mit orangefarbenen Käppis, haben sie mit gewinnendem Lächeln jeden Kunden angesprochen und ihm einen Zettel in die Hand gedrückt. Hierauf standen Hinweise auf benötigte und haltbare Dinge wie Konserven, Salz, Zucker, Mehl, Nudeln, Tütensuppen, Tee, Reis, Kaffee und süße Brotaufstriche, aber auch Hygieneutensilien wie Shampoo, Duschgel, Windeln und anderes.

Auf die Frage, wie die Leute reagieren, wenn sie mit der Bitte auf Spenden angesprochen werden, meinte Judith Stengele: „Überraschend positiv! Die Reaktionen sind viel netter als noch vor der Pandemie!“ Früher hätten sie öfter ruppige und unwirsche Antworten bekommen. „Möglicherweise haben Corona, der Krieg in der Ukraine oder das Erdbeben in der Türkei diese Änderungen bewirkt“, meinte eine Dame, die nicht genannt werden will, die Frage und die Antworten aber gehört hat. „Diese Krisen haben möglicherweise doch dem einen oder anderen die Augen geöffnet, wie schnell sich der Wind drehen kann!“ Jedenfalls haben die sieben Bichtlinger Mädels schon in den ersten zwei Stunden fast 20 Bananenkartons voll bekommen.
Stolz auf ihr Sammelergebnis

Auch die beiden 13-Jährigen aus der Pfarrei St. Sebastian in Sauldorf Julia Häusler und Tim Rokweiler haben mit ihren zwei Jahre jüngeren „Kollegen“ Nick Rokweiler und Leo Brütsch im Edeka ganze Arbeit geleistet. Stolz präsentierten sie einen vollen Einkaufswagen und deuten auf die neben ihrem Stand liegenden leeren Kartons: „Die machen wir auch noch voll!“