Die Frischzellenkur für den Meßkircher Stadtverband der CDU wird fortgesetzt. Mehr Frauen und mehr junge Mitglieder gehören nach der Hauptversammlung zum Vorstand der politischen Vereinigung. Susanne Bix steht weiter an der Spitze der Meßkircher CDU. Sie hatte straff und schnell die nötigen Regularien abgewickelt, sodass die knapp 20 Anwesenden danach noch bei Glühwein und Fladen die politische Diskussion im Garten der Bogenschenke Arcus Silva beim Schützenhaus fortsetzen konnten.
Verärgerung über Verhalten von Thomas Strobl
Eine Debatte während der Versammlung gab es wegen der Austritte aus der Partei. Diese hatte es im vergangenen Jahr gegeben, als Armin Laschet von der Bundespartei als Kanzlerkandidat nominiert worden war. Jürgen Alber, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Meßkircher Gemeinderat, war damals auch ausgetreten. Er habe eine Zeitenwende erwartet, sagte Alber. Doch für eine solche wäre Laschet nicht gestanden. Alber sagte während der Versammlung des CDU-Ortsverbandes, dass er damit der Partei nicht auf ewig den Rücken gekehrt habe. Doch das derzeitige Verhalten des baden-württembergischen Innenministers Thomas Strobl hindere ihn gerade, wieder in die Partei einzutreten. „Das schlägt dem Fass den Boden raus“, sagte er in diesem Zusammenhang. Der Innenminister hat eine Geldauflage von 15 000 Euro bezahlt. Deswegen hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen Strobl im Zusammenhang mit der Inspekteurs-Affäre der Polizei eingestellt. Bürgermeister Arne Zwick, der auch CDU-Mitglied ist, sagte in diesem Zusammenhang, dass Thomas Strobl nicht erkenne, dass seine Zeit abgelaufen sei. Baden-Württemberg sei eines der wichtigsten Bundesländer in Deutschland, finde aber wegen der aktuellen CDU-Besetzung der bundespolitischen Gremien aus seiner Sicht zu wenig Gehör. „Baden-Württemberg hat keine Stimme in Berlin“, sagte Zwick.
Karl Hermann seit 50 Jahren CDU-Mitglied
Der Meßkircher Karl Hermann, der im Rahmen des Kreisparteitags der CDU in Bad Saulgau für seine 50-jährige Mitgliedschaft in der Partei geehrt wurde, sagte während der Versammlung des Meßkircher Ortsverbandes, dass er in den vergangenen fünf Jahrzehnten innerhalb der Partei einiges auszuhalten gehabt habe. Aber ein Austritt wegen innerparteilicher Streitigkeiten sei für ihn keine Option gewesen. Auch Manfred Amann sagte, dass mit einem Austritt kein Problem innerhalb der Partei gelöst werde. Dies sah Ursula Fritschi anders; sie sei nach dem Scheitern Laschets wieder eingetreten. Sie habe mit ihrem Austritt etwas bewegt. Im Jahr 2021 waren elf Mitglieder ausgetreten, sagte Joachim Buuk, als er kurz und knapp die Finanzzahlen der Partei vorstellte.
Gegenüber den Anfangszeiten seines Engagements in der Partei empfindet es Karl Hermann heute als eine Bürgerpflicht, sich für die Demokratie einzusetzen. Es gelte heute, für „die Demokratie gerade zu stehen.“ Die CDU sei aus seiner Sicht die beste Partei, da diese pragmatische Lösungsansätze für anstehende Probleme verfolge. Allerdings müsste die CDU alte Scheuklappen ablegen. In Sachen Klimaschutz müsse deutlich mehr getan werden, sagte er.
Karl Hermann wurde aus dem Vorstand der örtlichen CDU ebenso verabschiedet wie der langjährige Kassierer Joachim Buuk. Zu dessen Nachfolgerin wurde Insa Bix gewählt. 15 wahlberechtigte Mitglieder waren anwesend. Neue Vizechefinnen sind jetzt Anna Merz und Ilona Boos. Letztere war verhindert und wurde in Abwesenheit gewählt. Neu im Vorstand sind Thomas Herborn, im Meßkircher Gesundheitszentrum praktizierender Hausarzt, sowie Patrick Braun und Janina Rieger. Der Altersschnitt im Vorstand sank und es gibt mehr Frauen darin.