Eduard Wetter ist tot. Im Alter von 85 Jahren war er am 18. Januar verstorben, wie die Meßkircher CDU mitteilt. Von 1982 bis 1989 hatte Wetter den Meßkircher Stadtverband der Christdemokraten geleitet. Zahlreiche Generationen von Meßkirchern werden sich aber sicher noch an Eduard Wetter in einer anderen Position erinnern, denn er hatte rund 26 Jahre lang als Lehrer an der Conradin-Kreutzer-Schule unterrichtet. Ab 1980 war er Konrektor an der heutigen Grund- und Werkrealschule. Und von 1984, bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand im Februar 2001, war er Rektor gewesen.
2001 Abschied als Rektor
Wetter sei in seinem Leben immer einen Weg gegangen, der von „Offenheit, Wertschätzung, Loyalität, Verantwortungsbewusstsein und einem Menschenbild geprägt war, sodass eine ethische und religiöse Dimension erkennbar war“, wie es der damalige Schulamtsdirektor Dieter Straub bei der Abschiedsfeier 2001 in der Aula der Schule formulierte. Eduard Wetter machte sich stets für die Schwachen stark und setzte sich dafür ein, dass Schulsozialarbeit an der Conradin-Kreutzer-Schule eingerichtet wurde. Im ersten Anlauf klappte es allerdings noch nicht, da der Sigmaringer Kreistag im Jahr 2001 einen Zuschuss für eine entsprechende Stelle an der Meßkircher Schule ablehnte. Heute ist die Schulsozialarbeit an der Conradin-Kreutzer-Schule längst fest etabliert.
Projektklassen wurden eingerichtet
Mit Hochachtung müsse von der Conradin-Kreutzer-Schule gesprochen werden, sagte der Schulamtsdirektor bei der Verabschiedung von Eduard Wetter 2001. Das Lehrerkollegium habe sich ein solches Urteil durch beherzte und engagierte Arbeit mit ausländischen und ausgesiedelten Schülern verdient. In diesem Zusammenhang nannte Straub die Projektklassen. Und Eduard Wetter habe wesentlichen Anteil an diesem pädagogischen Wirken, so Straub. Eduard Wetter und dem Lehrerkollegium ging es stets um die bestmöglichen Bedingungen für die Schülerinnen und Schüler. Bis heute wird der von Eduard Wetter eingeschlagene Kurs weiterverfolgt. Seine Nachfolgerin Gabriele Weiß knüpfte daran an.
Eduard Wetter hatte 1999 einen Förderverein für die Conradin-Kreutzer-Schule ins Leben gerufen. Dieser sollte dazu beitragen, dass Schüler in sozialer Hinsicht betreut werden. Zuvor hatte die Schule in einem landesweiten Wettbewerb zur Integration nicht deutschsprachiger Kinder 20 000 Mark an Zuschuss von der Robert-Bosch-Stiftung erhalten. Dieses Geld bildete die finanzielle Basis des Vereins.
Zwei Tage vor der offiziellen Abschiedsfeier im Jahr 2001 hatte das Kollegium der Kreutzer-Schule den scheidenden Rektor überrascht. Er durfte mit einer Kutsche sozusagen in den Ruhestand fahren. Schüler waren Spalier gestanden. Auch Tränen flossen, als er sich zuvor von den Grund- und Hauptschulklassen persönlich verabschiedete und das eine oder andere Geschenk überreicht bekam. Beim Festakt bescheinigte Mike Hellwig als Elternvertreterin dem scheidenden Rektor, „einen Mittelweg zwischen Autoritätsperson und Freund“ gefunden zu haben. Ganz im Sinne von Wetter übergab Hellwig bei der damaligen Abschiedsfeier eine Spende in Höhe von rund 1000 Mark für eine franziskanische Stiftung, die sich um die Schulbildung von Straßenkindern in Brasilien kümmert. Der damalige Meßkircher Bürgermeister Robert Rauser bescheinigte Wetter bei dessen Verabschiedung, „mit dem Leben in der Schule wie mit dem Leben in der Stadt aufs engste verwachsen“ zu sein.
Nachruf der Meßkircher CDU
Wetter habe das politische Leben in Meßkirch jahrelang entscheidend geprägt, heißt es in einem Nachruf der Meßkircher CDU. Sein Amt als Vorsitzender des Stadtverbandes habe er „mit Leidenschaft gefüllt und wurde damit Vorbild für viele, die ihm im ehrenamtlichen Engagement nachfolgten. Zusätzlich hatte er sich mehrere Jahre als Stadtrat um die Geschicke der Stadt verdient gemacht. Das C im Namen der Christlich Demokratischen Union lag ihm besonders am Herzen. Seine werte- und integritätsbasierte Handlungsweise machten ihn zum moralischen Kompass. Freundlich zu allen Menschen und immer bescheiden, aber durchaus hart um die richtigen politischen Wege diskutierend und ringend – so haben ihn viele noch persönlich erleben dürfen“, heißt es seitens der CDU. Mit Sachverstand, persönlichem Engagement und seiner menschlichen Ausstrahlung habe sich der Verstorbene in vorbildlicher Weise auch um die Demokratie verdient gemacht.