Das Wohngemeinschaftsprojekt des Sigmaringer Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) für 18- bis 60-Jährige am Meßkircher Stachus ist auf der Zielgraden angekommen. Gerd Will, Kreisgeschäftsführer des DRK, gegenüber dem SÜDKURIER: „Wir stehen vor dem leeren Tor und müssen nur noch den Ball reinmachen.“ Ursprünglich hatten die Bauarbeiten zu dem rund fünf Millionen Euro teuren Projekt im Sommer des vergangenen Jahres beginnen sollen. Doch der Krieg Russlands gegen die Ukraine und die Anforderungen der Klimakrise hatten am Markt eine Dynamik der Baukosten ausgelöst, die das DRK bei der Umsetzung des Vorhabens hatten zögern lassen.

„Wir konnten die Preise nicht so halten, wie wir es wollten“, sagt Gerd Will. Deshalb habe man abgewartet und zu Beginn des Jahres, als der Markt sich etwas abgekühlt hatte, erneut ausgeschrieben. Gerd Will: „Die Gesamtsituation lässt es jetzt zu, dass wir das Projekt realisieren können. Wir hoffen, im Spätsommer oder Frühherbst mit den Bauarbeiten am Meßkircher Stachus beginnen zu können.“

Die Visualisierung des Architekturbüros Mauch und Offner zum Bauvorhaben des Roten Kreuzes am Meßkircher Stachus.
Die Visualisierung des Architekturbüros Mauch und Offner zum Bauvorhaben des Roten Kreuzes am Meßkircher Stachus. | Bild: Mauch und Offner

Intern sei alles geklärt, nun würden in den kommenden Wochen die Verfügbarkeit und die Vergabeverträge mit den Handwerker abgeschlossen. „Wir haben noch keinen Bauzeitenplan, aber wir befinden uns im finalen Klärungsprozess.“ Auf dem Grundstück, das einst als Parkplatz für Wohnmobile diente, soll ein mehrgeschossiges Gebäude entstehen. In ihm sollen zwei Wohngruppen untergebracht werden. Während in der Wohngruppe im 1. Stock acht Menschen leben sollen, die 60 Jahre und älter sind, sind im 2. Stock ebenfalls acht Plätze für Menschen zwischen 18 und 60 Jahren geplant. Im dritten Obergeschoss sollen laut Website des DRK im Rahmen des Service-Wohnens (einer Form des betreuten Wohnens) vier barrierefreie Mietwohnungen entstehen. Im Erdgeschoss wird eine quartierbezogene Begegnungsstätte mit niederschwelligen, tagesstrukturierenden Angeboten eröffnet.

Gerd Will betont, dass es bei dem Vorhaben nicht darum gehe, eine Rendite zu erwirtschaften. „Das Projekt muss sich solide tragen“, mehr brauche es nicht. Man wolle im ländlichen Raum ein solches Wohngemeinschaftsprojekt anbieten. Mit der Wohngemeinschaft (WG) für Jüngere solle eine Lücke im sozialen Angebot im Landkreis geschlossen werden. Denn bisher würden jüngere Menschen, die nach einem Unfall auf Hilfe angewiesen seien, in üblichen Pflegeheimen untergebracht, in denen Senioren leben. Mit der WG sollen Jüngere die Lebenswirklichkeit ihrer Altersgruppe besser erleben können.