In den 25 Kommunen des Landkreises leben derzeit 132 000 Einwohner und täglich gibt es im Kreisgebiet rund 69 000 Pendlerbewegungen, wovon die Hälfte der Pendler direkt im Landkreis unterwegs sind. Dazu gibt es täglich 13 100 Einpendler und 20 000 Auspendler, vornehmlich Beschäftigte, die an ihren Arbeitsplatz fahren. Basierend auf das Jahr 2021 des Pendleratlasses Baden-Württemberg pendeln derzeit 2600 Personen aus dem Zollernalbkreis in den Landkreis Sigmaringen. 2298 Personen überqueren die Kreisgrenze Biberach nach Sigmaringen, 1950 Menschen aus Ravensburg und 1175 vom Bodenseekreis. Die Top 4 bei den Auspendlern belegen der Landkreis Ravensburg (3649), Bodenseekreis (2745), Zollernalbkreis (2583) sowie Biberach (2572).

In jedem Fahrzeug sitzen durchschnittlich 1,13 Personen

Diese beeindruckenden Zahlen präsentierte das Landratsamt dem Kreistag in der jüngsten Sitzung und auch deshalb votierte das Gremium einstimmig für die probeweise Einführung der Pendlerplattform „Pendla“, mit deren Hilfe die Bildung von Fahrgemeinschaften ermöglicht beziehungsweise erleichtert werden soll. Denn bundesweit ist nach Angaben des ADAC jedes Fahrzeug auf dem Weg zur Arbeit mit durchschnittlich 1,13 Personen besetzt. Plätze bleiben leer, Ressourcen werden verschwendet und die CO2-Bilanz des Verkehrs verbessert sich nicht.

Kommunen und Unternehmen können sich als Schnellziele erfassen lassen

Betrieben wird die Pendla-Plattform von der in Grevenbroich ansässigen Firma Fasterminds und ist vollständig cloudbasiert. Kommunen und Unternehmen können sich als so genannte „Schnellziele“ erfassen lassen, wobei Pendla auch Ziele außerhalb des Landkreises bedient, sofern diese sich der Plattform angeschlossen haben, wie der Bodenseekreis, Tuttlingen, Konstanz und im Kreis Sigmaringen hat bereits die Stadt Mengen Pendla eingeführt.

Lizenzgebühr beträgt jährlich 0,01 Euro je Einwohner

Die Kreisverwaltung beantragt nach dem positiven Votum des Kreistages den Anschluss, wobei für Landratsamt und Kommunen kein weiterer Einrichtungsaufwand anfällt. Für die Nutzung ist eine monatliche Lizenzgebühr von 0,01 Euro je Einwohner fällig, sodass man mit jährlichen Kosten von etwa 19 000 Euro rechnet.

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Max Stöhr, Fachbereichsleiter Kommunales und Verkehr im Landratsamt, ergänzte auf Anfrage des Kreistages, dass durch die Registrierung des Landkreises alle Kreiskommunen sowie ansässigen Unternehmen als sogenannte Schnellziele erfasst werden können. Er berichtete, dass die bisher angeschlossenen Landkreise und Kommunen durchweg eine durchweg positive Bilanz ziehe, und man mit Nachbarlandkreisen wegen Pendla im Gespräch sei.

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