In seiner nächsten Sitzung am kommenden Montag, 25. Juli, 15 Uhr, im Landratsamt entscheidet der Kreistag über die Einführung einer dritten Regiobus-Linie, die Bad Saulgau mit Ostrach und Pfullendorf im Stundentakt verbinden soll. Beginn soll 2023 sein. Den Landkreis kostet das ÖPNV-Angebot dann jährlich rund 281 000 Euro. Die Zustimmung des Kreistages erfolgt allerdings unter dem Vorbehalt, dass sich das Land an der Finanzierung für den Förderzeitraum vom Dezember 2023 bis Dezember 2027 beteiligt. Nach Angaben der Verwaltung liegt schon eine Unbedenklichkeitsbescheinigung des Verkehrsministeriums zur grundsätzlichen Förderfähigkeit vor, wobei mit einem Förderbescheid binnen drei bis vier Monaten zu rechnen wäre. Umgesetzt würde das Projekt mit der Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH.

Landkreis muss für Verbesserung des ÖPNV hunderttausende Euro zusätzlich ausgeben

Der Kreistag entscheidet am Montag auch darüber, ob die vom Land für 2023 zugesagten Mittel in Höhe von 290 000 Euro für die Stärkung des ÖPNV zu je 50 Prozent für die neue Regiobuslinie und als sogenannte Tarifstützungsmaßnahme des Verkehrsverbunds Neckar-Alb-Donau (Naldo) verwendet werden sollen. Letztlich prognostiziert die Verwaltung, dass der Landkreis sich mit jährlich 350 000 Euro an den allgemeinen Kostensteigerungen beteiligen muss, sodass der Gesamtfinanzierungsbedarf inklusive neuer Regiobuslinie künftig rund 630 000 Euro pro Jahr betragen wird.

Notwendigkeit der neuen Buslinie wird begründet

Der Landkreis hat sich wie das Land die Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) auf die Fahnen geschrieben und die zwei Regiobus-Linien (Überlingen – Pfullendorf – Sigmaringen sowie Meßkirch –Sigmaringen) weisen ein stetig wachsendes Fahrgastaufkommen auf. Für den Busverkehr ist der Landkreis zuständig und der hat Handlungsbedarf für die Strecke zwischen Bad Saulgau-Ostrach-Pfullendorf erkannt.

Aktuell werde das Gebiet hauptsächlich im Rahmen der eigenwirtschaftlichen Busverkehrslinie 7567 der Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH bedient. Ein Schwerpunkt bildet hierbei die Schülerbeförderung in und aus Richtung Bad Saulgau sowie Pfullendorf, daneben die Erschließung der kleineren Ortschaften der Gemarkung Pfullendorf, Ostrach, Bad Saulgau und Altshausen. Das aktuelle Fahrplangebot beschränkt sich im Wesentlichen jedoch auf eine zweistündliche Anbindung und am Wochenende existiert derzeit so gut wie kein Angebot.

Neue Linie soll ausschließlich Hauptorte bedienen

Die neue Regiobuslinie soll nach den Vorstellungen des Landratsamtes als zusätzliche Schnellbuslinie verkehren und ausschließlich die Hauptorte Pfullendorf, Ostrach und Bad Saulgau inklusive der direkt an der Strecke liegenden Teilorte Tafertsweiler, Bolstern und Sießen bedienen. Gemessen am Schüleraufkommen und Pendlerpotential sei diese Strecke nach den Regiobuslinien 500 und 600 eine der meist nachgefragten Buslinien im Landkreis. Durch dieses neue Angebot werde der ÖPNV im Südosten des Landkreises deutlich aufgewertet und besser vernetzt. Gerade auch durch die Erreichbarkeit der überregionalen Ziele wie Aulendorf, Ravensburg und Überlingen.

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Zubringer für den Bahnverkehr und andere Regiobuslinien

In Bad Saulgau am Bahnhof bestehen Anschlüsse an die Züge aus und in Richtung Aulendorf. In Pfullendorf bestehen Anschlüsse an die Regiobuslinie 500 in Richtung Überlingen und Sigmaringen. Die Übergangszeiten zwischen Bus und Zug betragen in aller Regel zwischen drei und fünf Minuten und stellen somit optimale Umsteigebedingungen dar. Zudem könnte die bereits vorhandene Buslinie 7567 (Pfullendorf – Denkingen – Ostrach – Königseggwald – Hoßkirch – Wilfertsweiler – Bad Saulgau) zusätzlich als Zubringer zur Regiobuslinie fungieren. Ebenso würde diese künftig vorrangig weiterhin zur Abwicklung des Schülerverkehrs dienen, der künftig nicht nur die vorhandenen Schulzentren in Bad Saulgau und Pfullendorf, sondern auch die Gemeinschaftsschule Ostrach berücksichtigt.