Das Keltenmuseum Heuneburg hat eine Sonderausstellung mit Fundstücken aus archäologischen Grabungen am Hegelesberg bei Kirchheim unter Teck eröffnet. Dort entdeckten die Archäologen mithilfe modernster grabungstechnischer Methoden Grundrisse von Langhäusern eines Dorfs der frühesten sesshaften bäuerlichen Bevölkerung im Land sowie das Grab einer frühkeltischen Dame. Die Sonderausstellung präsentiert beispielhafte Exponate, die in einen grabungshistorischen Zusammenhang eingebettet sind.

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„Es ist beeindruckend, mit welcher Technik die Archäologen den Funden Details entlocken können“, staunte Herbertingens Bürgermeister Magnus Hoppe anlässlich der Ausstellungseröffnung in der historischen Zehntscheuer. Er dankte allen Mitwirkenden, die an der Sonderausstellung „Steinzeitdorf und Keltengold“ beteiligt waren. Solange es die geplante Erlebniswelt Heuneburg noch nicht gebe, müsse die Gemeinde zusammen mit dem Museum versuchen, die Fahne der Heuneburg hochzuhalten, betonte der Bürgermeister.

Landeskonservator gibt Begleitband zur Ausstellung heraus

Der häufigste Satz, der beim Betrachten von archäologischen Funden falle, sei: „Was, das konnten die damals schon?“ Das bestätigte Jörg Bofinger, Landeskonservator beim Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart. Bofinger leitete die Ausgrabungen am Hegelesberg in den Jahren 2014 und 2015 und gab den gleichnamigen, reich bebilderten Begleitband zur Ausstellung heraus. Dieser beschreibt die Ausgrabungen und geht auf verschiedene Erkenntnisse ein, die anhand der Funde gewonnen werden konnten.

Reste bis zu 30 Meter langer Langhäuser gefunden

Der Landeskonservator stimmte die Besucher selbst auf die, wie er meinte, aufsehenerregenden Funde ein, die im Keltenmuseum zu sehen sind. Die bis zu 30 Meter langen Langhäuser, die oberhalb der Stadt Kirchheim auf dem Hegelesberg entdeckt wurden, seien ein Beleg der frühesten bäuerlichen Kultur in der Region und stammen aus dem 6. Jahrtausend vor Christus. Gefäße und Scherben erzählen von dieser Zeit.

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Grab einer frühkeltischen Dame mit Schmuck

In den allerletzten Grabungswochen im Jahr 2015 sei das Grab einer frühkeltischen Dame aus dem 6. Jahrhundert vor Christus entdeckt und geborgen worden. Dazu wurde der gesamte Erdblock, in dem sich das Grab mit seinen Grabbeigaben befand, entnommen und in das Restaurierungslabor des Landesamtes für Denkmalpflege nach Esslingen gebracht.

Film im Zeitraffer zeigt Blockbergung des Grabs

Die Beigaben umfassen Schmuckstücke aus Gagat (Pechstein), Bronze und Gold und sind kunstvoll bearbeitet. Ein Film im Zeitraffer, der im Museum zu sehen ist, dokumentiert diese Blockbergung.